Foto von Isabella Khom
Ich hoffe, du hattest einen schönen Tag der Arbeit, beziehungsweise halt die verhasste Sonn- und Feiertags-Kombo, die du zähneknirschend hinnehmen musst. Tja, freier wirds halt nicht. Aber falls du den Sonntag traditionellerweise im Prater verbracht hast, hast du es sicherlich gemerkt: Die Open-Air-/ Festivalsaison steht schon mit einem Fuß in der Türe und das Wetter lädt auch langsam dazu ein, dass du deine dunkle Höhle verlässt und dich mit einem Dosenbier auf der Wiese/Fußgängerzone/Straßenrand ausbreitest. Das ist gut für die Seele und deine Vitamin D-Levels.
02.05. Rotten Sound (fin) / Abigail Williams (us) / Cult Leader (us) / Six-Score (aut)
Foto via www.rottensound.com
Montage sind schlimm. Wirklich schlimm. Aber deine Woche könnte nicht besser starten als mit dieser Auswahl von herrlich brutalen Bands, um deine Aggressionen beziehungsweise Depression zu bündeln und freizusetzen. Wütender rauer Grindcore von Rotten Sound, schwarzmetallischer Hass von Abigail Wiliams und metallischer Hardcore von Cult Leader, mit den Linzern Six-Score als Vorband. Es geht doch nichts über ein infernalisches D- und Blastbeat-Gewitter, um die Woche richtig einzuläuten.
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03.05. THE UNDERGROUND YOUTH (uk) / DEAD END FRIENDS (aut)
Foto via bandcamp
Das Soloprojekt von Craig Dyer klingt genau so, wie ich mir eine Band aus Manchester vorstelle. Das hat vor allem mit meiner Ignoranz zu tun, denn für mich ist Manchester nämlich einzig und allein die Geburtsstätte von The Fall, Joy Divison und the Smiths—die Post-Punk-Hauptstadt des Vereinten Königreichs—ein Ort voller Kunst, Traurigkeit und lauwarmer Gothic-Fashion.
Dabei geht The Underground Youth über das Label Post-Punk hinaus und erweitert den Sound mit psychedelischen Gitarren und atmosphärischem Delay/Reverb.
05.05. ME FIRST & THE GIMME GIMMES (us) / THE FLATLINERS (cdn) / KARAOKE BASH (aut)
Foto via bandcamp
Me First and the Gimme Gimme sind eine Punkrock Supergroup aus dem Dunstkreis des kalifornischen Punkrock, die aus Coversongs in halsbrecherischem Melodycore-Tempo musikalische Freudenspender zaubern.
Irgendwo im Hinterkopf drängt sich die Frage auf, ob du nicht irgendwann zu alt dafür bist, Musik zu hören, die du schon mit dreizehn abgefeiert hast—wir haben uns damit schon hier und hier beschäftigt. Aber meistens läuft’s darauf hinaus, dass du dir selbst sagen solltest: “Fick dich Gehirn, ich hab keine Zeit für deine Selbstzweifel-Scheiße, ich muss jetzt Spaß haben.”
Als Aftershow spielen Karaoke Bash—der ultimative “Stock-aus-dem-Arsch-Zieher” unter den Konzerterlebnissen.
10.05. PELICAN (us) / EGYPT (us)
Foto via pelicansong
Instrumentalen Metal zu beschreiben, ist schwierig und ich komm nicht drum herum, schwammige Begriffe wie “cineastisch” oder “Soundlandschaften” zu verwenden. Das sind aber einfach bedeutungsleere Wörter, die niemals adäquat wiedergeben könnten, wieso Pelican so verdammt gut sind.
Also: Pelican klingen mächtig, selbst in den leisen Parts. In den lauten Teilen hingegen klingen die Riffs dann trotz all der Macht niemals plump. Ausgecheckt, aber nicht zu kopfig. Außerdem schaffen sie es, dass zehn-Minuten-Nummern die gefühlte Dauer eines Grindcore-Songs haben.
21.05. SOLSTAFIR (isl)
Foto von Stebba Osk via solstafir.net
In ihrer mittlerweile zwanzigjährigen Geschichte haben sich Solstafir von einer ursprünglichen Black-Metal-Band in etwas verwandelt, das nur schwer zu beschreiben ist. Ihr aktuelles Album Otta beschreibt auf musikalische Weise einen Tag, aufgeteilt in acht “eykt”, ein altes isländisches Zeitmaß, das ca. drei Stunden umfasst.
Das ist progressive Rock, der sich an isländischer Folklore bedient, seine Wurzeln im Metal deutlich spüren lässt und gleichsam hart und orchestral ist.
PS: Solstafir ist das isländische Wort für Strahlenbüschel; das ist das deutsche Wort für das hier.
Wie immer verlosen wir 2×2 Tickets, die ihr unter Nennung der jeweiligen Band an gewinnen könnt.
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