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Drogen

Unter verlassenem KFC: Gigantischer Drogentunnel zwischen USA und Mexiko entdeckt

Im Auto des Verdächtigen fanden die Polizisten dann noch mehr als 180 Kilo Crystal Meth, 20 Kilo Heroin und ein bisschen Koks. Ein Video zeigt das Ausmaß des Tunnels.
Drew Schwartz
Brooklyn, US
Screenshots von YouTube aus dem Video "Drug tunnel leads to former KFC restaurant" von WKRG

Fastfood und Drogen sind nicht erst seit der Erfindung des Fressflashs unzertrennlich. Popkultur und Nachrichten sind voll mit Beispielen, in denen es zum fetttriefenden Menü noch ein kleines Extra gibt: das Gras zur Pizza in Lammbock, das Gras zu "extra knusprigen" Pommes in einem echten Burger King oder die Crystal-Meth-Logistikhelfer von Los Pollos Hermanos in Breaking Bad. Der neuste Zugang in dieser Serie ist der sehr reale Drogentunnel, der jetzt unter einem sehr realen verlassenen KFC in Arizona entdeckt wurde.

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Beamte der US-amerikanischen Zoll- und Immigrationsbehörde ICE fanden den etwa 180 Meter langen Tunnel, nachdem Verkehrspolizisten vergangene Woche den in Arizona lebenden Ivan Lopez mit Koks, Meth, Heroin und Fentanyl im Wert von mehr als einer Million US-Dollar angehalten hatten. Wie Fort Worth Star-Telegram berichtet, nahmen ICE-Beamte daraufhin einige seiner Grundstücke unter die Lupe – darunter auch die verlassene KFC-Filiale, die Lopez erst diesen April erstanden hatte. In der Küche des leeren Restaurants entdeckten sie ein unscheinbares, etwa 20 Zentimeter breites Loch.


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Die Beamten bohrten sich zwei Stockwerke nach unten und fanden einen professionell mit Holzbrettern ausgekleideten Tunnel, der unter einem Haus im mexikanischen San Luis Rio Colorado endet. Die Ermittler gehen davon aus, dass Schmuggler den Tunnel durch eine versteckte Falltür unter einem Bett in dem Haus in Mexiko betraten, die Drogen unterirdisch über die Grenze transportierten und in Arizona mithilfe eines Seils in den ehemaligen KFC hievten. ICE hat ein Video des Tunnels veröffentlicht.

"Der Bau des Tunnels dürfte die Drogenhändler viel Zeit gekostet haben und muss sehr teuer gewesen sein", heißt es in der Anklageschrift. "Ein solches Unterfangen erfordert einen Zusammenschluss diverser Individuen auf beiden Seiten der Grenze, die sich in einem komplexen und riskanten transnationalen Komplott zusammentun, um heimlich eine solche Konstruktion zu bauen."

Die Polizei hatte Lopez festgenommen, nachdem ihn Beamte beobachtet hatten, wie er wiederholt mit "großen Behältern" aus dem verlassenen KFC "rein und raus" gekommen war. Als sie daraufhin sein Auto anhielten, fanden sie mehr als 180 Kilo Meth, mehr als 6 Kilo Koks, knapp 20 Kilo Heroin und mehr als 3 Kilo Fentanyl – letzteres entspricht etwa 3 Millionen Dosen. Lopez muss sich nun vor Gericht wegen diverser Drogenvergehen und dem bandenmäßigen Bau eines Grenztunnels verantworten. Sollte er verurteilt werden, erwarten ihn zehn Jahre bis lebenslänglich.

Nach all den Drogenkatapulten, Drogenkarotten, Drogendrohnen, Drogenlimetten und Drogensärgen, die wir dank kreativer Schmuggler in der Vergangenheit kennengelernt haben, war Lopez' Tunnel eine vergleichsweise altmodische und vor allem unauffällige Operation. Wer weiß, wie viele Tunnelsysteme sich noch in den Kellern verlassener amerikanischer Restaurants verstecken.

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