McDonald’s gibt’s jetzt auch in der Ausnüchterungszelle

Die Polizei sichert den sozialen Frieden, das ist allgemein bekannt. Und was könnte den Frieden besser sichern als ein Essen von McDonald’s frühmorgens in der Ausnüchterungszelle? Die Polizei in Bergisch Gladbach versorgt ihre Gefangenen neuerdings mit Fast Food.

Das sieht das Konzept des „bürgernahen Polizisten” vor, welches Innenminister … – so ein Quatsch, stimmt natürlich nicht. Das ist aus der Not geboren. Die Polizei vor Ort hatte eigentlich immer mit einem Caterer zusammengearbeitet, der auch die Krankenhäuser der Gegend beliefert. Der hatte die Zusammenarbeit beendet und es gibt nicht sofort Ersatz. McDonald’s ist eine Zwischenlösung.

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Die Polizei Bergisch Gladbach brauchte schnell Ersatz. Etwas, das in der Nähe ist und rund um die Uhr verfügbar. Da Bergisch Gladbach nicht die Stadt ist, die niemals schläft, blieb nur der McDonald’s übrig. Und so ist es nun, bis auf Weiteres. Die Dienstelle ist kein dauerhaftes Gefängnis, in den Zellen sitzt man nur für kurze Zeit. Menschen, gegen die ein Haftbefehl vorlag, Leute, die sich ausnüchtern müssen. „Probanden” nennt sie Frau Bienewald, von der Pressestelle der Polizei, im Gespräch mit MUNCHIES, weil sie eben keine richtigen Gefangenen seien.

Wie dem auch sei, sie bekommen keine Menüs – nur die Burger von der 1-Euro-Karte und davon zwei. Kein Getränk, auch nicht ohne Eis. Das kommt von der Polizei selbst. Ein Titel steht allerdings noch aus: derjenige, der als Erstes einen McDonald’s-Burger von der Polizei serviert bekommt. Die Dienstelle in der Stadt ist klein, im Schnitt geben die Beamten dort 25 Mahlzeiten im Monat aus. Einer muss der Erste sein.