Florenz ist für viele Dinge bekannt, da wären die berühmte Kathedrale mit ihrem terracottafarbenen Ziegeldach oder die Gemälde von Botticelli oder die beeindruckende Renaissance-Architektur oder, oder, oder.
Und jetzt könnte Florenz die Stadt werden, die mehrere Millionen Euro Schadenersatz an McDonald’s zahlen muss.
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Wie diese Woche bekannt wurde, verklagt die Fast-Food-Kette die italienische Stadt auf 18 Millionen Euro, weil sie kein Restaurant auf dem historischen Domplatz, der Piazza del Duomo, eröffnen durfte.
Im Juni lehnte der Florentiner Bürgermeister die Eröffnung einer McDonald’s-Filiale auf dem berühmten Renaissance-Platzab. Das wurde auch durch eine Kommission zur Bewahrung des historischen Stadtkerns bestätigt.
Dabei hatte McDonald’s sogar eigens für diese Filiale ein neues Konzept entwickelt, um den Richtlinien der Stadt zu entsprechen. Dieses Konzept wäre „gemäß der örtlichen Vorschriften gewesen und hätte sogar typische regionale Produkte in das Angebot eingebaut.” Exquisites Chianina-Fleisch, Wein, bedient wird am Tisch, elegante Möbel, eine Bibliothek …
Jetzt meint der Fast-Food-Riese, dass sie diskriminiert wurden, und verlangt Schadenersatz: Als Ausgleich für die Verluste, die ihnen durch die Entscheidung über die nächsten 18 Jahre entstehen würden, verlangen sie nun 17,8 Millionen Euro von der Stadt.
Von Seiten McDonald’s heißt es: „Auch wir denken, dass das kulturelle und künstlerische Erbe sowie die italienischen historischen Stadtzentren geschützt werden müssen, genauso wie Traditionen und die historischen kleinen Geschäfte, aber wir können keine diskriminierenden Entscheidungen akzeptieren, die der Freiheit privater Initiativen schaden.”
Der Bürgermeister von Florenz, Dario Nardella, sieht das allerdings anders. Die Stadt war in ihrer Entscheidung, die Pläne der Burgerkette abzulehnen, nicht voreingenommen. Im Stadtrat meinte er Anfang des Jahres: „Wir dürfen auch Nein sagen.”
Euch fällt es vielleicht schwer, zu einem McChicken morgens um drei Nein zu sagen, aber Florenz scheint da etwas standhafter zu sein. Noch.