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Mile High Club: Menschen erzählen, wie sie Sex über den Wolken hatten

Ein Flugzeug fliegt durch lila Wolken

Es war die Geburtsstunde des Mile High Club. Nur zwei Jahre nach der ersten Fahrt eines Heißluftballons trafen zwei englische Lords 1785 eine pikante Vereinbarung: Lord George Cholmondeley wettete zwei Goldmünzen, dass er Sex haben würde – und zwar in einem Ballon, 900 Meter in der Luft. Die Quote lag bei 250:1, sein Wettpartner Lord Derby hätte also 500 Goldmünzen lockermachen müssen, wäre es Lord Cholmondeley gelungen, im Ballon zu bumsen.

Leider weiß man bis heute nicht, wie genau die Wette ausgegangen ist. Irgendwie passt das aber perfekt. Denn immer, wenn jemand behauptet, hoch über den Wolken Sex gehabt zu haben, wirkt das erst mal wie eine Lüge. Zwar gibt es einige Promi-Fälle – und das berüchtigte britische Ryanair-Pärchen –, aber das war’s schon. Wie schafft man es überhaupt, in einem engen Flugzeug voll mit Überwachungssystemen, wachsamen Flugpersonal und neugierigen Mitpassagieren ein Schäferstündchen abzuhalten?

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Genau diese Frage haben wir verschiedenen Menschen gestellt, die behaupten, Mitglieder des Mile High Clubs zu sein.


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Laurel, 34, im Mile High Club seit Juli 2015: “Beim nächsten Mal bitte etwas weniger auffällig.”

Während unseres Italienurlaubs hatte ich richtig Streit mit meinem Freund. Er dachte fälschlicherweise, ich würde fremdgehen. Als wir von Rom nach Florenz flogen, redete er kein Wort mit mir. Irgendwann hatte ich genug. Ich wartete, bis die Flugbegleiterinnen ihre Runde beendet hatten. Danach zog ich ihn einfach auf die Toilette.

Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, was da über mich kam. Eigentlich bin ich gar nicht so spontan und wild, aber in diesem Moment fühlte ich mich irgendwie hilflos und als hätte ich nichts zu verlieren. Überraschenderweise war der Sex echt gut. Und schnell. Als wir wieder zu unseren Sitzen gingen, kicherten die Passagiere nahe der Toilette wie kleine Kinder. Weil ich dachte, wir wären ungestraft davongekommen, überkam mich ein Gefühl des Triumphs. Nach der Landung meinte eine der Flugbegleiterinnen aber: “Beim nächsten Mal bitte etwas weniger auffällig.” Das war richtig peinlich. Wenigstens haben mein Freund und ich uns für den Rest des Urlaubs nicht mehr gestritten.

Liam, 23, im Mile High Club seit August 2018: “Die erste Klasse ist echt fantastisch!”

Der Typ, den ich seit zwei Wochen datete, überraschte mich mit einem Spontantrip nach Neuseeland. Nach einer romantischen Woche folgte die zweite Überraschung: Wir flogen erster Klasse nach Hause. So fanden wir auch heraus, dass es in der ersten Klasse riesige Duschen gibt.

Das nutzten wir natürlich aus und hatten in einer der Duschen Sex. Normalerweise bucht man die Duschen für 30 Minuten und hat dann 15 Minuten lang heißes Wasser. Weil wir die einzigen in der ersten Klasse waren, gab man uns kein Zeitlimit. Bei unserer Sexytime ging ein Glas zu Bruch, weshalb auch direkt eine Flugbegleiterin mit Schaufel und Besen draußen stand, als wir verlegen zurück zu unseren Plätzen gingen. Sie nickte uns aber nur zu und lächelte. Die erste Klasse ist echt fantastisch!

Grace, 26, im Mile High Club seit Dezember 2018: “Ich wusste nicht, dass es in Flugzeugen so etwas wie Schlafkammern gibt.”

Zusammen mit zwei Freundinnen flog ich nach Manchester. Weil ich Fliegen hasse, schüttete ich mich mit mit Gin zu – und flirtete dann beschwipst mit einem Flugbegleiter. Was ich zuerst noch als harmlose Neckerei empfand, wurde aber schnell ernst: Per Textnachricht auf dem eingebauten Sitz-Bildschirm lud er mich in die Schlafkoje der Besatzung ein. Ich willigte ein, er holte mich nach oben.

Ich wusste gar nicht, dass es in Flugzeugen so was wie Schlafkammern gibt. Der Flugbegleiter besorgte zuerst etwas Sekt, wir tranken ein paar Schlucke und schliefen dann miteinander. Gut zwei Stunden lang. Er ließ sich so krass gehen, ich hatte fast das Gefühl, dass er seit Monaten keinen Sex mehr gehabt hatte. Dafür hat er seine Schlafpause bestimmt gerne geopfert.

David, 29, im Mile High Club seit 2012: “Mehr als eine Stellung ist im Normalfall nicht möglich.”

So gehst du bei Sex im Flugzeug am besten vor: Zuerst wartest du, bis das Flugpersonal mit den Getränken beschäftigt ist, und gibst dann vor, dass es dir nicht gut geht. Du eilst auf die Toilette und ein wenig später kann dein Freund oder deine Freundin nachkommen, um dir “Wasser zu bringen”. Und schon habt ihr ungefähr zehn Minuten Zeit.

Lavatory occupied

Mehr als eine Stellung ist im Normalfall nicht möglich. Ich empfehle, dass sich der Mann auf die Toilette setzt und die Frau dann mit dem Gesicht zur Tür auf ihm reitet. Und wenn du nach dem Akt etwas verwuschelt und verschwitzt zurück zum Platz gehst, ist das voll OK. Alle denken ja, dir geht es dreckig.

James, 29, im Mile High Club seit 2014: “Ich konnte gar nicht fassen, wie mir da geschah.”

Ich hatte mal was mit einer Flugbegleiterin. Als wir dann mal zufällig im gleichen Flugzeug saßen (sie war privat unterwegs), passierte es. Sie sah, dass ich auf die Toilette ging, und wartete vor der Tür, bis ich fertig war. Als ich wieder zu meinem Platz gehen wollte, drückte sie mich einfach zurück in die Toilettenkabine und schloss hinter uns ab. Sehr forsch.

Erst machten wir rum, dann befriedigten wir einander oral und hatten richtigen Sex. Ich konnte gar nicht fassen, wie mir da geschah. Ich wollte aber auch keine Fragen stellen. Wir konnten wohl so ungestört abgehen, weil sie für die Fluggesellschaft arbeitete und das Personal kannte. Alles in allem eine verdammt geile Erfahrung.

Patrick, 27, im Mile High Club seit Oktober 2017: “Dann kaufte mir meine Oma ein ‘Mile High Club’-Flugticket.”

Einerseits wollte ich schon immer Mitglied im Mile High Club werden, andererseits hielt ich das Ganze auch irgendwie für einen Mythos. Dann kaufte mir meine Oma (!) ein “Mile High Club”-Flugticket. Zuerst dachte ich, sie will mich verarschen, aber so was gibt es wirklich.

Zusammen mit meiner damaligen Freundin trat ich die Reise an. Über den Wolken wurden uns Champagner und Snacks kredenzt, wir legten uns ins Bett. Schließlich teilte uns jemand mit, dass wir jetzt die richtige Höhe erreicht hätten. Zwar war der Sex fantastisch, aber die ganze Erfahrung fühlte sich trotzdem irgendwie falsch an. Soll man das nicht eigentlich möglichst heimlich machen? Ohne dass jemand was merkt? Bei uns wussten jedenfalls alle Bescheid.

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