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Messis bezahlter Urlaub im Gabun

Lionel Messi hat für reichlich Aufregung gesorgt, weil er angeblich eine riesige Geldsumme dafür eingestrichen hat, den Grundstein für den Bau eines Stadions in Gabun gelegt zu haben.

Gabun wird 2017 den Afrika-Cup ausrichten, weil im ursprünglichen Gastgeberland Lybien ein Bürgerkrieg tobt. Gabuns Präsident Ali Bongo hatte den Argentinier nach Port-Gentil eingeladen, um der feierlichen Zeremonie beizuwohnen.

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Laut France Football soll sich Messi diesen Dienst teuer bezahlt haben lassen. Die Rede ist von 3,5 Mio. Euro, auch wenn gabunische Regierungsvertreter dies vehement zurückweisen: „Die Republik Gabun bestreitet die Zahlung einer solchen Summe an den argentinischen Nationalspieler Lionel Messi”, heißt es in einem offiziellen Statement.

Präsident Bongo betont, dass es sich vielmehr um einen persönlichen Gefallen Messis gehandelt haben soll. „Als ich vor ein paar Jahren in Barcelona war, habe ich Messi getroffen, der mir versprach, mich eines Tages in Gabun zu besuchen”, so Bongo weiter. „Er hat also einfach nur sein Versprechen eingelöst. Messi ist ein Mann, der sein Wort hält.”

Viel Aufmerksamkeit bekam übrig auch das Outfit von Messi: Denn der viermalige Ballon-d’Dor-Gewinner kam mit Dreitagebart, zerrissenen Shorts und T-Shirt in Gabun an, was die Oppositionspartei des Landes zu folgender Pressemitteilung veranlasste: „Der Messias des Fußballs kam in Gabun an, als würde er einen Zoo besuchen wollen: schmutzig, unrasiert und die Hände in den Hosentaschen, wo er vielleicht nach Erdnüssen suchte, um sie den Wartenden zuzuwerfen!”

Doch schon der bloße Besuch Messis in Gabun ist Grund genug, um Diskussionen auszulösen. Denn die Einladung kam von Präsident Bongo, dem Wahlbetrug und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werfen. Er reagiert seit 2009 das Land und trat damit in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters Omar, der von 1967 bis zu seinem Tod im Jahr 2009 an der Spitze des Landes stand.

Der gabunische Präsident Ali Bongo zusammen mit Sepp Blatter. Foto: PA Images

Laut Amnesty International gewann Ali Bongo 2009 eine äußerst umstrittene Wahl, die von Gewalt gegen Oppositionelle und Wahlbetrugsvorwürfen begleitet war. Und weiter heißt es von AI-Seite: „Die Bürger haben nur begrenzte Möglichkeiten, Kritik an der Regierung zu äußern oder diese zu verändern. Eine Reihe Oppositionspolitiker wurde willkürlich und ohne Haftbefehl festgenommen, nachdem sie gegen das Wahlergebnis protestiert hatten. Gabunische Menschenrechtsaktivisten und Oppositionelle behaupten, dass das gabunische Militär 2009 nach der Verkündung des Wahlergebnisses Dutzende Menschen in der Stadt Port-Gentil—eine Hochburg der Opposition—getötet hat. Gefangene sehen sich regelmäßig Folter und Schlägen ausgesetzt, vor allem um sie zu Geständnissen zu zwingen.”

Während Messi in Gabon weilte, waren seine Mitspieler vom FC Barcelona gerade auf Amerikarundreise. Da der Argentinier sein Land bei der Copa America vertreten hatte, bekam er Extraurlaub und konnte sich vor dem US-Trip drücken. Ob es aber eine so weise Entscheidung war, seine freie Zeit unter anderem in Gabun zu verbringen, darf bezweifelt werden.