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Kunst

Die Lava dieses Vulkans brennt in elektrischem Blau

Indonesische Minenarbeiter setzen für den Abbau von Sulphur ihre Gesundheit auf's Spiel. Fotograf Oliver Grunewald hat die unmenschlichen Arbeitsbedingungen in der mysteriösen Welt des Vulkans dokumentiert.

Fotos: Olivier Grunewald

Am Tag sieht der Kawah Ijen wie ein ganz normaler Vulkan aus. Aber warte nur, bis es dunkel wird. In der Nacht verwandeln sich seine sulfurnen Flammen in magische ätherische Teiche aus Azurblau und verwüstete Felder aus brennender Lava. Auf diesem aktiven Vulkan in der Nähe von Ost-Java in Indonesien versuchen Minenarbeiter im Schein des blauen Lichts ihrer elektrischen Lampen, den Flammen auszuweichen, die bis zu 16 Meter in die Höhe schießen.

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Sobald das flüssige Sulfur kristallisiert ist, brechen die Arbeiter es ab, sammeln es und transportieren es ins Tal. Dort wird es für die Nahrungs- und Chemie-Industrie weiterverarbeitet. Die Umstände, unter denen dies geschieht, sind gefährlich, und viele der Arbeiter verfügen nicht über das nötige Equipment, um sich vor dem giftigen Gas zu schützen.

Schon lange bevor er auf den Kawah Iljen und die Leute, deren Leben von ihm abhängig ist, stieß, hatte Fotograf Olivier Grunewald Vulkane abgelichtet. 2008 verbrachten er und Filmemacher Regis Etienne 30 Nächte im Krater und dokumentierten die Nachtschichten der Minenarbeiter. Das Ergebnis ist eine Serie von erstaunlichen und verwirrenden Bildern sowie der 52-minütige Film The Mystery of the Blue Flames, der im vergangenen Winter erschienen. Die Fotos wurden weder mit einem Filter gemacht, noch sind sie digital bearbeitet—sie zeigen einfach eine andere Welt, in der Menschen inmitten von Lava arbeiten und das Feuer wie Wasser aussieht.