FYI.

This story is over 5 years old.

Tech

Jetzt ist es offiziell: Elon Musk wird seinen Traum vom Hyperloop verwirklichen

Motherboard vorliegende Dokumente bestätigen erstmals, dass SpaceX eine funktionstüchtige Strecke des über 1.000 km/h schnellen, revolutionären Röhrentransportsystems bauen wird.
Bild: Space X

Im August 2013 präsentierte Elon Musk zum ersten Mal das Konzept eines Hyperloop. Bei diesem Transportsystem handelt es sich um eine Art Hochgeschwindigkeitsröhre, durch die elektrisch betriebene Transportkapseln mittels Luftkissen hindurchgeschossen werden. In einem Hyperloop lassen sich Geschwindigkeiten von bis zu 1.200 km/h erreichen, wodurch dieses Verkehrsmittel schneller als ein Flugzeug und gleichzeitig kostengünstiger als die Bahn wäre.

Anzeige

Doch Musk ist kein Mann leichter Worte und obwohl er das Projekt aufgrund anderer Vorhaben (Mars-Besiedlung, Solarrevolution, Elektroautos) bisher nicht weiter verfolgte, so war es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Hyperloop Realität wird. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen: Motherboard vorliegende Dokumente belegen, dass SpaceX tatsächlich den Bau des futuristischen Kapseltransports in Angriff nehmen wird.

Das Unternehmen will eine 1,6 bis 4,8 Kilometer lange Teststrecke auf dem Gelände des Firmenhauptquartiers in Hawthorne, Kalifornien bauen. Dort soll die Technik innerhalb des nächsten Jahres getestet werden, wie es in den internen SpaceX-Unterlagen heißt (siehe unten). Es ist das erste Mal, dass Musk, der den Hyperloop selbst konzipiert hat, konkrete Umsetzungspläne anvisiert.

„SpaceX wird eine Teststrecke mit einem inneren Durchmesser zwischen 1,20 bis 1,50 Metern und einer Länge von ungefähr 1,6 Kilometern konstruieren", lässt sich aus dem offiziellen Dokument mit dem Titel „SpaceX Hyperloop Pod Competition" entnehmen. „Um die Entwicklung eines funktionstüchtigen Prototyps zu beschleunigen und Studenten zu solchen Innovationen zu ermutigen, ruft SpaceX einen Wettbewerb aus, in dem eine Hyperloop-Kapsel in kleinerem Maßstab entworfen und gebaut werden soll."

„Zusätzlich zur Ausrichtung des Wettbewerbs wird SpaceX auch eine Kapsel allein zu Demonstrationszwecken bauen", heißt es weiter.

Anzeige

Musk hatte bereits im Sommer 2012 angedeutet, dass er an einer „fünften Form des Transportes" arbeite, hatte jedoch neben seinen Aktivitäten bei SpaceX, Tesla Motors und SolarCity keine Zeit, daran zu arbeiten. Die öffentlichen Reaktionen auf die Idee des Hyperloop waren jedoch so positiv, dass er im August 2013 ein, in Zusammenarbeit mit SpaceX-Ingenieuren entwickeltes, extrem detailliertes Konzept präsentierte, das beschrieb, wie ein Hyperloop Shuttle-Passagiere inklusive Fracht in nur 35 Minuten von Los Angeles nach San Francisco transportieren könnte.

„Wir wollen helfen, die Entwicklungen für einen funktionstüchtigen Hyperloop zu beschleunigen."

Nach Bekanntgabe des Konzepts stellte Musk seine Unterlagen als Open-Source-Pläne zur Verfügung, so dass jede Firma und jeder Ingenieur die Technik hätte weiterentwickeln oder fertigstellen können. Tatsächlich begannen zwei Unternehmen mit der Arbeit an kommerziellen Hyperloops: Hyerloop Transportation Technologies und Hyperloop Technologies, welches letzten Monat eine acht Kilometer lange Teststrecke in Kalifornien ankündigte. In keinem der beiden sind Musk oder SpaceX involviert.

„Wie ein Flugzeug in große Höhen aufsteigt, um sich in weniger dichter Luft fort zu bewegen, umgibt der Hyperloop die Kapseln mit Luft in einer druckreduzierten Röhre", schreibt Musk in dem Paper.

Die Motoren der Kapseln produzieren ein Luftkissen mit Hilfe dessen die „Fahrzeuge" durch die Röhre schweben und von linearen Induktionsmotoren an den Seiten durch die Röhre gedrückt werden. Die Energie wird von Solarpaneelen erzeugt, die sich außen auf der Röhre befinden.

Anzeige

Obwohl die Möglichkeit in dem Paper erwähnt wird, plant SpaceX bisher keine konkrete kommerzielle Umsetzung eines Hyperloops. Statt dessen will das Unternehmen auf die Erfindung aufmerksam machen und zu weiteren Innovationen anregen. Außerdem wollen sie natürlich beweisen, dass das Konzept tatsächlich funktionstüchtig ist. SpaceX bestätigte mir, man sei erfreut, dass bereits zwei Unternehmen an der Realisation kommerzieller Hyperloops arbeiteten. SpaceX wird jedoch nicht mit diesen konkurrieren und sich weiterhin vor allem auf den Weltraumflug und eventuelle Marsreisen konzentrieren.

In dem angekündigten Wettbewerb werden Universitätsteams dazu aufgerufen, Passagierkapseln zu entwerfen, und diese im Januar 2016 bei einer Veranstaltung mit Vertretern von SpaceX an der Texas A&M University zu präsentieren. Die besten Designs werden in einem kleineren Maßstab gebaut und im Juni 2016 auf der SpaceX-Hyperloop-Teststrecke ausprobiert. Die Kapseln sollen zwar groß genug sein, um einen Menschen zu befördern, werden jedoch erst einmal passagierlos durch die Röhre geschickt.

So könnte die Kapsel den Dokumtenten zufolge aussehen:

Laut SpaceX sollen im August weitere technische Details und Informationen bezüglich des Wettbewerbs veröffentlicht werden. Solange kannst du dir schon mal die Ankündigung unten zu Gemüte führen.

Spacex Hyperloop Pod Competition