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Restaurant Confessionals

Mit einem Sex-Freak in der Restaurantküche

Wer in der Gastronomie arbeitet, hat es nicht leicht. Für Zweisamkeit bleibt da nur wenig Zeit. Befriedigung holt man sich, wann es eben geht.
Foto von tuscanyevents via Flickr

Willkommen zurück zu den Restaurant Confessionals, wo wir den Leuten aus der Gastronomie eine Stimme geben, die ansonsten viel zu selten zu Wort kommen. Hier erfährst du, was sich hinter den Kulissen in deinen Lieblingsrestaurants so alles abspielt. Heute erzählt uns ein Koch, wie er sich seine Arbeit mit ein bisschen Sex versüßt hat.

Wenn man in der Gastronomie arbeitet, hat man für die Liebe keine Zeit, also holt man sich Befriedigung, wann es geht. Deswegen sieht man so wenige verheiratete Nachwuchsköche mit Familie. Und wenn sie verheiratet sind, dann arbeiten meist beide Partner in Restaurants.

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Eines späten Abends hat mich die Liebe jedoch gefunden und zwar in Form eines Blowjobs während ich für eine große Veranstaltung am nächsten Tag die Zutaten vorbereitet habe. Damals war das keine große Sache, aber wenn ich jetzt als glücklich verheirateter Familienvater so darüber nachdenke, war das vielleicht einer der besten Blowjobs meines Lebens.

Einmal gab sie mir einen Blowjob während ich einen Thunfisch filetierte. Das werde ich nie vergessen.

Wenn du jemals in dieser Branche gearbeitet hast oder jemanden aus dem Metier kennst, dann weißt du vielleicht, dass dich dieser Beruf schnell sexsüchtig macht. Für dein Gehalt musst du 14 Stunden am Tag auf den Beinen stehen, du arbeitest echt hart. Und in deiner Freizeit und beim Sex geht es dann genauso hart zur Sache. Ich würde mich jetzt zwar nicht als sexsüchtig bezeichnen, aber ich hatte immerhin eine großartige Affäre über sechs Monate mit einer Kellnerin eines anderen Restaurants um die Ecke.

Ich habe sie damals bei ihrer Arbeit getroffen. Das war der einzige Laden, der noch offen war, wenn ich Feierabend hatte. Sie bediente mich immer. Ich würde jetzt nicht sagen, dass bei uns die Chemie stimmte oder die Funken geflogen sind, aber aus irgendeinem Grund habe ich sie einen Abend gefragt, ob sie Bock auf einen Drink hätte. Sie meinte nur: „Warum hast du so lange dafür gebraucht?" Wir sind also ein paar Mal ausgegangen, bei den ersten beiden Dates war alles noch sehr züchtig, weil sie keinen Tropfen Alkohol getrunken hatte. „Ich werde ziemlich verrückt, wenn ich was trinke", meinte sie. „Ich glaube, du kommst mit meinem betrunkenen Ich nicht klar. Du würdest das nur bereuen."

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Ich meinte nur: „Ich wette doch!" Nach ein paar Drinks bei unserem dritten Date wusste ich, warum sie nichts trinkt: Mit Alkohol verwandelt sie sich in einen Freak.

„Liebe machen" wäre der falsche Ausdruck für unser Sexleben gewesen, das war eher wie in einem Nelly-Video. Am verrücktesten war jedoch, dass ich vor unseren Sex-Dates nie duschen sollte. Sie mochte meinen Geruch nach 14 Stunden Schicht, egal wie sehr ich nach Zwiebeln, Knoblauch, rohem Fisch und Fleisch stank.

Wir haben es überall getrieben:in der Küche, im Büro, auf der Spüle. Einmal gab sie mir einen Blowjob während ich einen Thunfisch filetierte. Das werde ich nie vergessen. Ich und die Kellnerin—und mein Souschef machte auch noch mit einem Mädel rum.Zwei Uhr morgens und es waren über 30° C in der Küche, die Luft war stickig und feucht, weil er die Abzugshaube abgeschaltet hatte.

Wir hatten alle etwas getrunken und die Kellnerin meinte: „Ich will dir einen blasen, während du den Fisch schneidest." Ich so: „Mhhh, OK." Und das war's: Vergesst die Autofellatio, das war eine Mise-en-Place-Fellatio. Ich hatte auch keine Angst, erwischt zu werden, die Küche war ja quasi mein Zuhause. Später hat sie mir auch noch am Grill den Arsch geleckt, das war ziemlich gut. Wie gesagt, sie war ziemlich verrückt.

Das alles endete jedoch ziemlich abrupt, als ich herausgefunden habe, dass sie verheiratet war. Eines Tages rief sie mich an und sagte: „Hey, ich muss dir was sagen. Ich bin verheiratet und mein Mann ist gerade in Afghanistan." Mir ist die Kinnlade runtergefallen und ich meinte nur: „Waaaas? Oh man, wie beschissen.Du hättest mir das echt früher sagen sollen." Es gab dann auch kein böses Nachspiel oder Feindseligkeiten zwischen uns, ich meinte nur zu ihr: „Hab ein schönes Leben. Viel Glück."

Unsere Sexkapadengingen über sechs glorreiche Monate und ich bin dankbar, dass ich jetzt eine harmonische Beziehung habe. Ich hatte meine verrückte Zeit. Jetzt geht's mir gut. Ich habe sie nie wieder gesehen.

Aufgezeichnet von Javier Cabral