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Ironie des Schicksals: Warum dieses Soba-Restaurant nach 113 Jahren schließt

Seit 1903 werden im Maruka in Tokio Soba-Nudeln aus Buchweizen serviert. Jetzt traf das Schicksal den Besitzer besonders hart.

Was macht ein Zombie mit unstillbarem Appetit auf Hirn, der allerdings fürchterliche Angst vor Menschen hat? Oder: Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, was machst du, wenn du eine Zitronenallergie hast?

So oder so ähnlich erging es einem Besitzer eines japanischen Soba-Restaurants mit 113-jähriger Tradition.

Seit 1903 werden im Maruka im Tokioer Stadtbezirk Chiyoda im Uchi-Kanda-Viertel diese leckeren Buchweizennudeln gemacht, doch letzte Woche hat @Ki_46ozzie ein Foto von einem Plakat getwittert, das erklärt, warum das Restaurant jetzt geschlossen ist: Der Besitzer leidet an einer Buchweizenallergie. Der Beitrag erhielt 14.000 Retweets.

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ARTIKE: Wer länger leben will, sollte japanisch essen

そ、そんなつらい閉店理由ってあるの…… pic.twitter.com/cntdxbITWe

— 新司偵 (@Ki_46ozzie) July 6, 2016

Auf dem Aushang heißt es, dass sich die Allergie des Besitzers seit Kurzem verschlimmert auch. Auch wenn die Schließung nur „temporär" sein soll, klingt die Botschaft doch etwas endgültiger: „Wir möchten all unseren Kunden, die uns seit 1903 hier in Kanda beehren, eine lange Zeit von 113 Jahren, unsere tiefste Dankbarkeit aussprechen. Wir danken Ihnen aufrichtig."

Diese Nachricht hat die japanische Twitter-Community erschüttert. RocketNews 24 hat einige Reaktionen übersetzt:

„Es tut mir so unglaublich leid für den Besitzer. Es ist einfach tragisch, wenn man wegen einer Allergie nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten kann und den Familienbetrieb weiterführen kann."

„Ich bin selbst allergisch auf Soba-Nudeln und weiß wie schlimm das ist. Ich hoffe inständig, dass sich die Allergie bessert."

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„Das ist so traurig. Wenn keiner das Geschäft weiterführt, endet eine jahrelange Familientradition."

In der westlichen Welt treten Buchweizenallergien eher selten auf, bei Japanern und Koreanern allerdings häufiger. Buchweizen ist kein Weizen und auch kein Getreide, sondern gehört zu den Knöterichgewächsen wie Rhabarber. Wer an einer Allergie leidet, dem bleibt nur, Buchweizen komplett zu vermeiden, sobald Betroffene damit in Kontakt kommen, drohen lebensbedrohliche allergische Reaktionen.

Manchmal trifft einen Ironie des Schicksals extrem hart.