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underground

Til Schweiger macht genau so Musik, wie er schauspielert

Wird er der neue Jan Leyk?
Foto: Imago

Til Schweiger hat es wieder getan. Er hat sein unendliches Talent dazu benutzt, einen Track an zwei Produzenten zu geben, damit sie einen Remix machen und er dann seinen Otto drunter setzen darf. Bisher war uns Til vor allem durch Compilations für seine großartigen Momente der Filmgeschichte bekannt. Dazu eine unabhängige Meinung des Weltbild-Verlages, der alle Soundtracks von Schweiger im Angebot hat: „Til Schweiger ist nicht nur extrem erfolgreicher Schauspieler, Autor, Produzent, Regisseur und aktuell einer der beliebtesten "Tatort"-Kommissare, sondern hat erwiesenermaßen auch ein goldenes Näschen für die Auswahl der Musik in seinen Filmen. Seine Soundtracks verkaufen sich hunderttausendfach und bescheren Künstlern wie Dido und Kerri Hilson überragende Chartsingles." Der Wirbelwind aus dem Breisgau scheut keine Herausforderungen und hat sich für den neuen Mix einen ohnehin schon hervorragenden Track ausgesucht:

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Dieses intelligente Stück zeitgenössischen Synthie-Pops besticht nicht nur durch das innovative Saxofon-Solo, sondern auch durch seine lyrische Tiefe: „The night is young / And it can't go wrong with you / 'Cause with you I'm young too / And the song is not even sung / 'Cause the night is young " Diese Zeilen zeigen ein tiefes Verständnis für die Dialektik des Seins. Außerdem besingen Smash das Lebensgefühl einer verlorenen Generation, wenn sie trällern: „We drink whiskey and cola / Spending money I don't have / One more only / I'm a good boy / But tonight I'll be far." Und dieses Brett von einem Track, der mit seiner Melancholie in der Tradition von Joy Division und The Cure steht, hat Schweiger für einen Remix ausgewählt. Als Tatort wählte er dafür Berlin. Hier hat Til den angesagten Underground-Produzenten Martin Todsharow gleich zwei Remixe anfertigen lassen, von denen er—mit seinem fachmännischen Ohr—einen auswählte, der nun auch Teil des Soundtracks seines neuen Films „Tschiller: Off Duty" wird, in dem Til als Kriminalhauptkommissar Nick Tschiller neue Standards für den deutschen Film setzt.

Erst Schauspieler im Fernsehen, dann Wut-Postings auf Facebook und jetzt Musiker. Wenn Til Schweiger noch anfängt, seine Freundin in einem Restaurant zu würgen , steht ihm eigentlich nichts mehr im Wege, der neue und verbesserte Jan Leyk zu werden. Stellt euch doch nur mal vor, wie unergründlich tiefgründig elektronische Musik sein könnte, wenn sie von einem Virtuosen wie Schweiger weiter vorangetrieben wird. Immerhin versteht dieser ja einiges von seiner Materie. Und hier ist er nun endlich, Tils erster Remix: