Ein neuer türkischer Staudamm zwingt bis zu 70.000 Menschen zum Umsiedeln

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Ein neuer türkischer Staudamm zwingt bis zu 70.000 Menschen zum Umsiedeln

Bis Ende 2016 will die türkische Regierung den Ilısu-Staudamm fertigstellen. Er wird mehr als 400 Kilometer des Tigris-Ökosystems zerstören und bis zu 70.000 Menschen zum Umsiedeln zwingen.

Aus der They Come Out at Night Issue

Bis Ende 2016 will die türkische Regierung den Ilısu-Staudamm fertigstellen. Er soll den Tigris im Südosten des Landes aufstauen. Der Damm ist nur eines von 22 Wasserkraftwerken des Südostanatolien-Projekts (Güneydogˇu Anadolu Projesi), des größten regionalen Entwicklungsprojekts des Landes.

Der Bau des Damms wird insgesamt mehr als 400 Kilometer des Tigris-Ökosystems zerstören, bis zu 70.000 Menschen zum Umsiedeln zwingen und zahlreiche Siedlungen überschwemmen. Darunter befinden sich große Teile der antiken Stadtfestung Hasankeyf—eine Stätte von großer archäologischer und, besonders für Kurden, kultureller Bedeutung. Das Projekt provoziert außerdem internationale Spannungen, denn die irakische Regierung ist über den gehemmten Wasserzufluss des Tigris wenig erfreut. Unter anderem gefährdet der Damm die Mesopotamischen Sümpfe im Irak, die als der biblische Garten Eden gelten und seit 2016 Teil des UNESCO-Welterbes sind. Hier steht ein Kind inmitten einer Gruppe Frauen, die sich nahe der Baustelle ausruhen.

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