Wie sich britische Musiker gegen die Luftangriffe in Syrien aussprechen

Es wird oft gesagt, dass wir in der Musikwelt in extrem unpolitischen Zeiten leben, besonders wenn es um traditionelle Parteipolitik geht. Mittwochabend fühlte sich das jedoch nicht so an, denn britische Musiker aus den Bereichen Grime, Indie und sogar Mainstream-Pop haben sich klar gegen die Entscheidung ihres Landes ausgesprochen, Luftangriffe auf Syrien zu starten.

Nachdem Little Mix, die britische Girlgroup, die bei X Factor gecastet wurde, am Mittwochabend bei den Cosmo Awards auftraten, brachte Jade von der Band per Twitter ihre Abneigung gegen die Luftangriffe in Syrien zum Ausdruck.

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Am meisten wurde jedoch Skeptas plakative Ablehnung beachtet. Bevor dem Antrag zugestimmt wurde, postete er bei Instagram dieses Bild mit der Unterschrift „Don’t Bomb Syria“.

Don’t Bomb Syria.

Ein von SKEPTA (@skeptagram) gepostetes Foto am


Nach der Abstimmung twitterte er:


Er war nicht der einzige Grime-Künstler, der sich geäußert hat. Stormzy postete ebenfalls ein paar Tweets gegen den Beschluss (genau wie einige verstörende Verschwörungen über die Anschläge von Paris), während JME einen Tweet-Klassiker von 2010 repostet hat, in dem er David Cameron beschuldigt, dauernd auf MKAT zu sein.


Zu den weiteren Musikern, die sich geäußert haben, gehören Austin von Swim Deep, Aidan Moffat von Arab Strap, Theo Ellis von Wolf Alice und Stuart Braithwaite von Mogwai. Die Schotten waren besonders verärgert, denn hätte Schottland für seine Unabhängigkeit gestimmt, wären sie in diese Militäraktion gar nicht involviert.


Charlotte Church—eine dieses Jahr politisch besonders lautstarke Künstlerin—twitterte während der zehn Stunden andauernden Debatte, die in einer Rede von Schatten-Außenminister Hillary Benn kulminierte, dessen Plädoyer für die Angriffe Jubel und Applaus im House of Commons hervorgerufen hat.

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Natürlich ist ein paar Tweets zu schicken nicht gleich Aktivismus und abgesehen von Brian Eno gab es einen erheblichen Mangel an Prominenten bei der Demo in der Londoner Innenstadt vor einer Woche. Trotzdem ist es erwähnenswert, dass die Debatte in Großbritannien die Musikwelt anscheinend in der Ablehnung der britischen Luftangriffe in Syrien vereint hat.

Die ersten britischen Kampfjets wurden vorgestern nach Syrien entsendet, nur Stunden nachdem die militärische Aktion gebilligt wurde. Heute Mittag wurde auch der Bundesweheinsatz in Syrien vom Bundestag gebilligt.