Die Reise des Kokains: Vom Feld bis in die Nase

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Die Reise des Kokains: Vom Feld bis in die Nase

Carlos Villalóns demnächst erscheinendes Buch ‚Coca: The Lost War' folgt der Coca-Pflanze von Feldern in Kolumbien zu Morden in Mexiko. Hier sind einige der eindringlichsten Fotos.

Indigene Menschen auf einem Boot im Amazonas. Kolumbien, 2015. Alle Fotos von Carlos Villalón

Die Coca-Pflanze wird seit Jahrhunderten verteufelt, während Angehörige der Kulturen, in denen sie als Heiligtum oder Medizin gilt, als Drogenschmuggler bezeichnet werden. Die Ältesten des indigenen peruanischen Amazonas-Stamms der Uitoto erzählten mir einst, wie ihr Gott sie durch die Blätter der Pflanze sogar bestrafte: „Zur Strafe werde ich nun eurem Volk die Coca nehmen und in die Hände des weißen Mannes geben. Die Pflanze wird Schmerz, Leid und Blutvergießen bringen, wo immer sie hingeht."

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VIDEO: Die Frauenmorde von Mexiko (Teil 1)

Für mein neuestes Buch wollte ich der Coca-Pflanze quer über einen ganzen Kontinent folgen. Von den Anden-Stämmen, die sie als Geschenk Gottes betrachten, zu den kolumbianischen Coca-Farmern, die sie zu Kokainbase verarbeiten und sie in Geschäften und Apotheken als Währung verwenden. Und natürlich auch bis hin zu dem Blutbad, in das sie verwickelt wird, wenn sie erst einmal zu fertigem Kokain verarbeitet wurde und sich durch Zentralamerika und Mexiko in die Welt ausgebreitet hat, wo sie schließlich von den unterschiedlichsten Menschen konsumiert wird.

Dies ist ein Auszug aus meiner Arbeit.

Ein Mann riecht an Coca-Blättern. El Alto, Bolivien, 2007

Ein Mann isst Mambe, eine Mischung aus pulverisierten Coca-Blättern. Amazonas-Regenwald, Kolumbien, 2015

Die Leiche einer Frau, die im Zuge einer Drogenfehde ermordet wurde. El Palo, Cauca, Kolumbien, 2011

Mitglieder der Familie López weinen nach dem Tod von Luis Felipe, einem 17-Jährigen, der ermordet wurde, als er auf der Straße auf seine Verlobte wartete. Anfang 2011 gab der mexikanische Innenminister Francisco Blake Mora bekannt, der Touristenort Acapulco sei die gewalttätigste Stadt nach Ciudad Juárez geworden. Acapulco, Mexiko, 2011

Ein Drogenschmuggler wiegt Beutel voll Coca, die ihm Farmer zum Kauf gebracht haben. In dem Bündel in seinem Schoß hat er genug Geld, um 300 Pfund zu kaufen. Die Bauern haben moralische Einwände gegen den Drogenhandel, doch sie sagen, ihnen bleibe keine andere Wahl. Santa Fe, Kolumbien, 2002

Die Spurensicherung sperrt eine Straße ab, um den Mord an einem jungen Bandenmitglied in einem der gefährlichsten Viertel der Stadt zu untersuchen. Medellín, Kolumbien, 2009.

Eine nackte Frau hält ein Tablett mit Kokain auf einer High-Society-Party. Santiago de Chile, 2013

Kinder mit Macheten arbeiten in einem Coca-Feld. Aldea de la Playa, Kolumbien, 2003

Samanta, eine Sängerin von Drogenballaden, sogenannten Narcocorridos, macht sich für ihren Auftritt bereit. Reynosa, Mexiko, 2009

Ein Bandenmitglied mischt Kokain, Lidocain und Koffein in einem Mixer. Ein Kilogramm Kokain wird mit anderen Chemikalien auf drei Kilogramm gestreckt. Medellín, Kolumbien, 2009

Ein Mann injiziert sich einen Speedball, eine Mischung aus Kokain und Heroin. South Bronx, New York, USA, 2015

Pulverisierte Coca-Blätter, bekannt als Mambe. Kolumbien, 2015

Jede Woche müssen sich Prostituierte entlang des Flusses Caguán auf Befehl der FARC einer ärztlichen Untersuchung unterziehen. Ohne diese wird ihnen die Arbeit in der folgenden Woche nicht gestattet. Die Prostituierten bezahlen die Untersuchung mit Kokainbase, die Freier ihnen gegeben haben. Peñas Coloradas, Colombia, 2002

Eine Sanitäterin versucht, einen Mann zu wecken, der eine Überdosis konsumiert hat. New York, USA, 2015

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