Screenshot aus dem YouTube-Video der Aktion
„Ab dieser Woche lassen wir die Toten nicht mehr in Südeuropa auf Bergen und in Kühlkammern verrotten. Wir holen das Problem nach Deutschland", erklärt eine Stimme in dem Video, dass die Gruppe am Montagmorgen auf eine Crowdfunding-Seite gestellt hat. Das Projekt heißt „ Die Toten kommen", und sie scheinen es ernst zu meinen.Nach einer Einleitung, in der der Umgang mit den Toten kritisiert wird (sie würden nicht identifiziert, die Angehörigen nicht benachrichtigt, oft monatelang in Kühlräumen gelagert und teilweise dort vergessen) erklärt das Video, dass die Gruppe „unwürdige Grabstätten geöffnet und die Toten exhumiert" habe. Dazu sieht man Bilder, auf denen einfache Blechsärge ausgegraben und transportiert werden.
Screenshot aus dem Youtube-Video der Aktion
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Europe or Die: Die Todesboote nach Griechenland
Das ,Zentrum für politische Schönheit' weiß, wie man Aufsehen erregt. Im November letzten Jahres erreichten sie eine breite Öffentlichkeit, als sie pünktlich zum 25. Gedenktag des Mauerfalls ein paar der Gedenkkreuze entwendeten und sie „an die Außengrenzen der EU" bringen wollten. (Später stellte sich heraus, dass die echten Kreuze Berlin nie verlassen hatten, und an der bulgarischen Außengrenze standen bulgarische Außengrenzer, die die Aktiongnadenlos im Sand verlaufen ließen.) Trotzdem hat das „Zentrum" ein feines Gespür für die wunden Punkte der deutschen Öffentlichkeit. Das wollen sie nutzen, um maximale Aufmerksamkeit für das Leiden der Flüchtlinge zu schaffen.Die „Opfer der Abschottungspolitik werden im Herzen Europas—im mächtigsten Mitgliedsstaat der EU—menschenwürdig bestattet", erklärte ein Mitglied der Gruppe dem Tagesspiegel. Ihr Tod sei zwar nicht rückgängig zu machen. „Aber ihre sterblichen Überreste können Europas Mauern zu Fall bringen." Um das Ziel zu erreichen, muss die Gruppe Geld einsammeln, 14.900 Euro pro Beerdigung. In vier Stunden waren am Montagmorgen bereits über 7.000 Euro zusammengekommen.
Screenshot aus dem Video