Bild: Wellcome Library | CC BY 4.0
Und das brachte mich auch in die Situation, in der ich mich heute befinde. Nachdem ich jetzt so lange versucht habe, damit aufzuhören, nur um immer wieder zwischen kurzen Pausen und von Schuldgefühlen geplagten Neuanfängen hin und her zu eiern, habe ich für mich einen „gesunden" Mittelweg gefunden: meinen persönlichen „Happy Place", wo ich gelegentlich auch mal eine rauchen darf—also wirklich gelegentlich.Alles begann vor ein paar Monaten, als ich mal wieder mit dem Rauchen aufgehört hatte, weil ich mich für meine 24 Jahre grenzwertig unfit fühlte. Ich wusste, dass 2015 alles anders werden sollte, und ich wollte für die Änderung meines Lebenswandels nicht erst bis zu meinem guten Vorsatz fürs neue Jahr warten. Also meldete ich mich in einem Fitnessstudio an, stellte meine Ernährung um und fing an, fünfmal die Woche Sport zu machen.Seit November bin ich jetzt dabei, habe ein paar Pfunde verloren und (was am wichtigsten ist) fühle mich jetzt wohler in meinem Körper. Zum Teil liegt das auch daran, dass ich, nachdem ich meine neuen Gewohnheiten einen Monat lang durchgezogen hatte, zu dem Schluss kam, dass es mir jetzt so gut geht, dass ich es mit meiner Zigarettenabstinenz womöglich gar nicht so übertreiben muss. Vielleicht konnte ich ja zu diesem Typen werden, der bei der Arbeit immer eine Schachtel rumfliegen hat und hier und da mal eine raucht.Überraschenderweise funktionierte das ziemlich gut. Ich ging weiter ins Fitnessstudio und achtete darauf, mich vernünftig zu ernähren und genügend Schlaf zu bekommen, während ich zwischendurch immer mal wieder Zeit für eine Zigarette fand. Ich balancierte das Gute tagtäglich mit dem Schlechten aus und schaffte dabei das Unmögliche: Ich trickste das System aus und lebte gesund, ohne wirklich gesund zu leben. Die Gegensätze schaukelten sich auch gegenseitig hoch: Wenn ich besonders fleißig trainiert hatte, wartete danach auch automatisch eine schöne Zigarette auf mich—und hatte ich an einem Tag besonders viel geraucht, dann wurde mein Mittagessen dafür eben um so gesünder.
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Bild: Jane Kimmelman | Flickr | CC BY 2.0
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