Athen feiert sein deutliches „Nein“

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Athen feiert sein deutliches „Nein“

So sah es gestern in Athen nach der Bekanntgabe des Ergebnisses der Volksabstimmung aus.

In griechische Flaggen gehüllt und traditionelle Protestlieder singend strömten Hunderttausende Griechen und Griechinnen nach der gestrigen Volksabstimmung zur Sparpolitik auf den zentralen Syntagma-Platz in Athen, um den Sieg des „Nein" bei der Abstimmung zu feiern. 61,31 % der Wähler stimmten für Nein und 38.60 % für Ja, damit war die Mehrheit eindeutig. Nach einer langen, zermürbenden Woche, in der die Banken geschlossen waren und Geldautomaten nicht mehr als 60 Euro am Tag hergaben, fühlte es sich an, als würden die griechischen Demonstranten mehr als nur das Abstimmungsergebnis feiern. Manche sagten, der Triumph des „Nein" würde ihnen ihren verlorenen Stolz wiedergeben, nachdem sie fünf Jahre lang unter strengen Sparmaßnahmen gelebt und die innereuropäische Meinungsmache gegen Griechenland als faule Säcke des Mittelmeers erlebt haben.

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Dennoch ist zu erwarten, dass die ausgelassene Stimmung bald schwindet, wenn die Verhandlungen mit internationalen Kreditgebern diese Woche zu neuen politischen Entwicklungen führen. Die Menschen auf dem Syntagma-Platz waren froh, sich endlich Gehör verschafft zu haben, doch gleichzeitig schwang in ihrer Stimme ihr Wissen von der ungewissen Zukunft mit.