Foto: Marko Vombergar/ALETIA | Flickr | CC BY 2.0
Dieses aufsehenerregende Attentat auf einen der beiden Kardinäle Mexikos liefert uns einen kleinen Einblick in die komplexe Beziehung zwischen dem Vatikan und Mexikos Drogenkartellen. Kardinal Posadas war ein erklärter Kritiker der Verbrecherorganisationen und des brutalen Terrors, mit dem sie Mexikos illegale Drogenwirtschaft—damals und heute—kontrollieren. Auch wenn die Regierung zu dem Schluss kam, dass der Tod des geistigen Würdenträgers ein Verwechslungsfall gewesen sei, glauben viele weiterhin daran, dass die Ermordung mit voller Absicht geschah—der kardinal sollte zum Schweigen gebracht werden.Immerhin war der Mann zum Zeitpunkt des Anschlags in seiner Robe gekleidet.Seit Posadas Tod, und vor allem innerhalb der letzten zehn Jahren etwa, ist die Kirche mit den Kartellen zwielichtige Geschäfte eingegangen—in der Öffentlichkeit verteufeln sie die Drogenhändler, aber auf lokaler Ebene werden konspirative Deals mit Kriminellen abgeschlossen. So lautet jedenfalls die Anschuldigung der Kritiker. Papst Franziskus adressierte diese nicht ganz unproblematische Dynamik vor Kurzem während seiner Mexikoreise dann auch unumwunden. Während einer Predigt in Morelia—der Landeshauptstadt des Bundesstaates Michoacán, der besonders schwer von der Kartellgewalt betroffen ist—warnte er die Bischöfe, Priester, Nonnen und Priesteranwärter davor, sich vor der einzigartigen Herausforderung zu drücken, die von den Kartellen in dieser Gegend an sie gestellt werden würde.
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