Am 09. November starrte die gesamte Welt auf die Fernsehbildschirme und blinzelte ungläubig. Während sie die Schlagzeilen aus den USA immer und immer lasen, rieben sie sich verwundert die Augen: Irgendwie wurde Donald Trump in das höchste Amt des Landes gewählt. Internationale Medien griffen das Gefühl einiger Amerikaner auf: Das Titelblatt des Spiegels zeigt einen Asteroiden in Trump-Form, der auf die Erde zurast: „Das Ende der Welt (wie wir sie kennen)”. Die französische TageszeitungLibération entschied sich für die „Trumpocalypse” und die mexikanische El Gráfico schrieb einfach nur: „FUUUCK!”
Bars und Cafés weltweit trollen Amerikaner jetzt so hart, wie sie sich selbst mit dieser Wahl getrollt haben. Am Freitag hat ein Café im Londoner Stadtteil Clerkenwell ein Schild mit einem kleinen Hinweis vor seinem Laden aufgestellt: „Amerikaner dürfen nur in Begleitung eines Erwachsenen rein.” Viele beglückwünschten die Betreiber des Goswell Road Coffee zu diesem cleveren Schild, von der anderen Seite des großen Teichs kam jedoch auch etwas Kritik.
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Das brachte dem Café natürlich globale Aufmerksamkeit, doch die Betreiber schwören, dass das Ganze nur ein harmloser Spaß war. „Unsere Schilder sind nur zum Lachen gedacht. Als Unternehmen vertreten wir keine politischen Ansichten oder Standpunkte”, twitterte das Café.
Auch andere Bars, Restaurants und weitere Cafés haben mit einem Stück Kreide ihren Kommentar zur US-Wahl abgegeben. Das Jonestown Coffee in London—einer der Besitzer ist auch beim Goswell Road Coffee mit drin—entschied sich für: „Die Zukunft ist strahlend, die Zukunft ist orange.”
Die O’Connell’s Bar in Dublin erlaubte ihren Gästen—zumindest kurzzeitig—auch in der Kneipe mal über Politik zu reden.
Im Londoner Pub The Old Nun’s Head gab es für jeden Amerikaner, der sich ausweisen konnte, ein Freibier (und eine Umarmung). Allerdings konnte man nicht einfach einen albern klingenden Akzent aufsetzen.
Das Harlem Café in Belfast bietet Hillary Clinton derweil einen Job an, falls sie nichts mit ihrer neugewonnenen Freizeit anzufangen weiß.
Vor allem aber hätte ich mir gewünscht, dass das Bij Babette, ein kleines Teehaus im niederländischen Haarlem, Recht behalten hätte. Im August warb das Café noch für einen Trump-Scone, gefüllt mit heißer Luft. „Der Unterschied: Den Scone kann man austauschen, wenn man merkt, dass man etwas falsch gemacht hat.”