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Wahrheit oder Pflicht

Wenn Mutproben nach hinten losgehen

Neun Menschen erzählen, wie sie sich aus purer Dummheit unfassbar blamiert, verletzt oder fürs Leben gezeichnet haben.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Taylor

Jugendliche sind leicht zu manipulieren. Sie machen quasi alles, wenn du ihnen die Herausforderung als "Wahrheit oder Pflicht"-Aufgabe präsentierst. Man will ja vor den Freunden nicht als Feigling dastehen. Manchmal gerät das Spiel nur ein wenig außer Kontrolle, andere Male endet es tragisch.

Nichtsdestotrotz können solche Dummheiten für junge Menschen auch wertvolle Lektionen bereithalten. Der ernüchternde Schmerz und die tiefe Scham, die oftmals auf eine bescheuerte Mutprobe folgen, sorgen bestenfalls für eine wichtige Erkenntnis: Du muss nicht alles machen, was irgendein Arschloch von dir verlangt.

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Mit diesem Gedanken im Hinterkopf haben wir verschiedene Leute gefragt, welche schlimmen, bescheuerten, gefährlichen und allgemein bedauerlichen "Wahrheit oder Pflicht"-Mutproben sie hinter sich gebracht haben:

Dreckige Kekse

Damals in der fünften Klasse sagte irgendjemand, ich würde mich nicht trauen, einen Keks zu essen, der zuvor an der Unterseite meines Schuhs klebte. Ich hielt mich damals natürlich für unzerstörbar und wollte außerdem das Mädchen beeindrucken, das neben mir stand. Also kratzte ich meiner zurückgebliebenen Fünftklässler-Logik folgend den Keks von meiner Schuhsohle, aß ihn und lag wenig später mit 41 Grad Fieber flach. An die darauffolgende Woche kann ich mich kaum erinnern. Ich habe danach nie wieder eine Mutprobe gemacht.
– Kevin, Los Angeles

Voreiliges Intimpiercing

Einmal hat mich ein Kumpel überredet, eine Nähnadel unter meinem Vorhautbändchen durchzustechen und dann eine Schnur durch das Loch zu fädeln. Warum? Damit ich an der Schnur ziehen und meinen Penis verlängern kann. Das Ganze hat saumäßig wehgetan und meine Penislänge hat sich dadurch natürlich auch nicht verändert.
– Anton, Mexico City

Öffentliches Wedeln

Als ich mit Kumpels in Guam unterwegs zu einem Bordell war, kaufte ich in einem Sexshop ein Penis-Betäubungsspray (damit soll man beim Sex länger können). Um herauszufinden, ob das Spray hält, was es verspricht, bequatschten mich meine Freunde, dass ich mir einen im Taxi runterhole. Und schon wedelte ich mir im vollbesetzten Auto einen von der Palme. Ich weiß nicht, ob das Spray wirklich funktioniert hat oder ich einfach nur Lampenfieber hatte. Es war jedenfalls nicht der stolzeste Moment meines Lebens.
– Eric, Hoboken, New Jersey

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Bieber-Fan wider Willen

Mit Anfang 20 war ich zu Besuch in L.A. und saß bei einer Aufzeichnung von Jimmy Kimmel im Publikum. Justin Bieber war Gast in der Sendung, aber ich hatte keine Ahnung, wer das eigentlich ist. Mein Kumpel überredete mich, dass ich mich wie ein gestörter Fan verhalte und die ganzen Teenagermädchen im Publikum übertöne. Als Justin rauskam, bin ich so durchgedreht, dass Jimmy mich vor der Kamera vorgeführt hat.
– Patrick, Los Angeles

Geschwisterliebe

Ich habe mit meiner Schwester rumgemacht. Danach haben wir nie wieder ein Wort darüber verloren.
– Stefanie, Las Vegas

Es tut mir leid

Die ganze Geschichte ist mir wirklich extrem unangenehm, aber als ich mit 15 einen Ferienjob hatte, hat mir ein Freund als Mutprobe aufgegeben, dass ich mit einer unserer Kolleginnen schlafen soll. Wir fanden die beide ziemlich süß. Was alles noch viel schlimmer macht, ist die Tatsache, dass ich das für mickrige zehn Dollar gemacht habe. Aber es wird noch schlimmer: Sobald ich das Ganze durchgezogen, sie verführt und mit ihr geschlafen hatte, forderte er mich auf, ihr für weitere zehn Dollar zu sagen, dass das alles nur ein Spiel gewesen war. Ich tat es.

Ich fühlte mich danach so furchtbar. Wahrscheinlich war die Geschichte auch der Auslöser dafür, dass ich später versucht habe, weniger freimütig mit Partnerinnen umzugehen. Ich hatte nie wirklich die Gelegenheit, mich bei ihr zu entschuldigen. Also, falls du das hier liest: Es tut mir leid. Es war extrem beschissen von mir. Mein Alter war keine Entschuldigung für mein Verhalten. Ich hoffe, es hat dich nicht zu sehr versaut.
– Sean, Pittsburgh

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Ein Symbolbild für viele dumme Ideen | Foto: ryan | flickr | CC BY 2.0

Richtig angepisst

Vor etwa zehn Jahren hatte ich einen heftigen Streit mit meinem Ex-Freund und er sperrte mich aus seiner Wohnung aus. Währenddessen schrieb ich mit einer Freundin SMS und diese Freundin forderte mich schließlich auf, ihm aus Rache durch das Schlüsselloch zu pinkeln. Das Schlüsselloch war aber zu hoch, also hockte ich mich hin und zielte mit meinem Pissestrahl auf die Lücke zwischen Tür und Boden.
– Ryou, Tokio

Kautabak-Limo-Mische

Auf einer Party hatten alle ihren Kautabak in eine Dose Limo gespuckt. Für schlappe fünf Dollar nahm ich einen großen Schluck von dem Gemisch. Den Rest des Abends habe ich dann damit verbracht, die Auffahrt vollzukotzen.
– Chris, Tempe, Arizona

Gleich zwei dumme Ideen

Foto mit freundlicher Genehmigung von Taylor

Die Beziehung mit meinem Freund ging gerade den Bach runter, weil er aufgehört hatte, mit mir Sex zu haben. Um wieder etwas Schwung in die Sache zu bringen, hatte ich nach etwas Ecstasy die grandiose Idee, ihm ein Video davon zu schicken, wie ich eine Freundin in einer Clubtoilette lecke. Das ging allerdings gehörig nach hinten los und mit uns war es bald vorbei.

Ein paar Tage vor meinem 21. Geburtstag machte er mit mir Schluss. Wir hatten eigentlich Karten für eine Blade Runner-Vorstellung auf irgendeinem Dach, aber das stand jetzt natürlich nicht mehr zur Debatte. Stattdessen habe ich mich mit einem guten Freund betrunken und wir kamen auf die Idee, uns tätowieren zu lassen. Für ihn wurde es eine Biene. Mich überredete er hingegen zu diesem niveauvollen, witzigen und absolut zeitlosen Motiv, das du oben sehen kannst. Als Würdigung der Ereignisse.
– Taylor, West Hollywood

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