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Noisey unter Leuten

"Etwas Einzigartiges geht zu Ende" – Abschiedsgrüsse an den Hinterhof

Am Samstag war es leider soweit: Nach sieben Jahren öffneten sich die Türen der Hinterhof Bar zum letzten Mal. Wir haben vor Ort Erinnerungen, Danksagungen und Liebeserklärungen von den Gästen des Basler Clubs gesammelt.
Alle Fotos von der Autorin | Montage Noisey

Vergangenen Samstag haben wir uns ins Getümmel der letzten Hinterhof-Nacht gestürzt und die treuen Besucherinnen und Besucher gebeten uns zu sagen, warum sie immer wieder in den Hinti gekommen sind und warum es wirklich eine Schande ist, dass DER Club in Basel nun endgültig Geschichte ist.

Die Antworten, die wir bekommen haben, zeigen, dass der Hinterhof nicht nur die Basler Clubszene geprägt hat, sondern auch ein Ort ist, an dem Leute die Liebe ihres Lebens oder zumindest die Liebe zum Techno fanden.

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Lasar, 29

Noisey: Warum bist du heute Abend im Hinterhof?
Lasar: Weil ich von Anfang an dabei war. Auch ein bisschen aus Respekt den tollen Leuten gegenüber, die das hier die letzten sieben Jahre betrieben habe. Ich bin einfach gerne beim ersten und beim letzten Mal dabei, das gehört sich so.

An welchen Abend denkst du am liebsten zurück?
Als 2MANYDJS gespielt haben. Für mich und auch für die Jungs hier war es wahnsinnig, so einen Act nach Basel holen zu können.

Noch ein Abschiedsgruss fürs Team?
Ein grosses Dankeschön! Dafür, dass sie wahrscheinlich nicht nur meine Jugend, sondern auch die vieler Anderer geprägt haben.

Julia, 21

Noisey: Wird etwas fehlen, wenn die Hinterhof Bar nicht mehr besteht?
Julia: Ganz sicher! Ich bin immer wieder hier gelandet und habe es genossen, mit meinen Freunden einen guten Abend zu verbringen oder ein gutes Konzert, wie das von Bilderbuch, zu besuchen. Das wird mir nach der Schliessung sicher noch bewusster werden.

Manja, 26

Noisey: Warum bist du immer wieder hierhergekommen?
Manja: Ich denke, dass der Club von Anfang an dafür bekannt war, dass er einfach gute Partys organisiert hat. Du hast immer coole Leute getroffen und konntest mit deinen Freunden auch einfach schöne Sommerabende auf der Dachterrasse geniessen. Der Hinterhof war immer lebendig, aber ermöglichte mir auch den Abend gemütlich zu nehmen. Mit diesem Abend geht etwas Einzigartiges zu Ende.

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Beni, 31

Noisey: Freust du dich auf das, was nachher kommt?
Beni: Ich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Traurig bin ich, weil ich hier eine Familie gefunden habe. Ich arbeite am Hot-Dog-Stand und habe hier auch schon aufgelegt, darum verbinde ich viel mit den Leuten hier. Aber es bleibt auf jeden Fall spannend, da nicht das ganze Team von der Bildfläche verschwinden wird.

Wie war es, am Hot-Dog-Stand zu arbeiten?
Hier ist jede Nacht eine crazy Nacht. Gestern, Freitag, hatten wir viele internationale Leute, Mädels aus Chicago zum Beispiel. Das spricht nur für den Hinterhof!

Silvio, 26

Noisey: Warum bist immer wieder in die Hinterhof Bar gekommen?
Silvio: Es ist einer der wenigen Orte, an denen es nicht so viele Idioten hat. Nein, ehrlich, im Hinterhof kamen mir die Leute immer mit einer aufrichtigen Freundlichkeit entgegen.

Ebru & Fischli, beide 34

Noisey: Erzählt mir von all den Erinnerungen, die euch dieser Club beschert hat.
Fischli: Man muss sagen, dass der Hinterhof Ebru zum Techno geführt hat und wir hatten hier die geilste Glitzerparty unseres Lebens.
Ebru: Ja, wir hatten hier einige legendäre Nächte!
Fischli: Aber es ist nicht nur die Musik. Du bist auch hierher gekommen, um einen guten Drink zu schlürfen oder um mit sympathischen Menschen zu feiern.

In dem Fall fehlt euch ein solcher Ort nach dem Closing-Wochenende?
Ebru: Auf jeden Fall! Ich weiss zwar noch nicht, wie der neue Ort wird, doch es wird nie im Leben wieder das sein, was es bis jetzt war.
Fischli: Ja, mir werden auch Lukas und Philipp fehlen (Anm. d. Red.: Clubmitinhaber), das waren zwei von uns, als sie hier angefangen haben. Du hast gespürt, dass es nie ums Geld ging, sondern um pure Leidenschaft und Liebe.

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Timon, 28

Noisey: Wie würdest du die Hinterhof Bar in drei Worten beschreiben?
Timon: IMMER GÄRN DO.

Warum schätzt du den Hinterhof?
Die Leute, die den Hinti bis jetzt gemanagt haben, sind alle mega motiviert und haben aus diesem Grund ein riesiges Netzwerk bestehend aus Künstlerinnen und Künstlern aufgebaut. Viele andere Clubs in der Schweiz können sich solche Acts wie der Hinterhof sie hatte gar nicht leisten.

Derya, 30

Noisey: Bist du traurig, dass der letzte Abend angebrochen ist?
Derya: Nein, ich sehe diesen Abschied nicht als etwas Negatives. Dieser Ort darf auch einmal abgegeben werden und die Leute, die hier lange geschuftet haben, sollen weiterziehen können. Der Platz bietet nun eine Chance für neue Idee von neuen kreativen Köpfen.

Shanon, 22

Noisey: Stell dir vor, du könntest den Hinterhof übernehmen. Was würdest du so belassen und was ändern?
Shanon: Ich würde vieles so beibehalten, wie es ist. Nach wie vor wäre das Booking sehr wichtig, denn es sollte ein Ort bleiben, der die Leute wegen der Musik anzieht.

Beschreibe mir den Club in drei Worten:
Geile Hot Dogs!

Alejandro, 28

Noisey: Was hast du in der Hinterhof Bar erlebt, was du nicht mehr vergessen wirst?
Alejandro: Ich habe an diesem Ort die Liebe meines Lebens getroffen und kennengelernt. Sie stand da und hat mich verzaubert. Auch wenn wir momentan getrennt sind, wird mich der Hinterhof immer an diesen Moment und an sie erinnern.


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