Hinter den Kulissen von Deutschlands größter Männer-Strip-Show
Alle Fotos: Eva L. Hoppe

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Popkultur

Hinter den Kulissen von Deutschlands größter Männer-Strip-Show

Die Jungs von Sixx Paxx wollen zeigen, dass Strippen mehr ist als Trockenficken auf Stühlen. Und holen sich dafür sogar Marc Terenzi auf die Bühne.

Montagabend, Berlin. Eine Frau um die 20 beugt sich sichtlich angestrengt über den Schritt eines halbnackten Mannes und pumpt ihren rechten Arm hektisch hoch und runter. Nach wenigen Sekunden wirft der muskulöse Mittzwanziger den Kopf nach hinten und schließt genussvoll die Augen. Die junge Frau hat es geschafft: Sie hat den Luftballon zwischen den Beinen von Leon Rush mit einer Luftpumpe zum Platzen gebracht. Unter Applaus wird sie zu einem Ehrenplatz am Rand der Bühne geführt, von dem aus sie die nächste Nummer verfolgen darf. Bei Deutschlands erfolgreichster Menstrip-Gruppe Sixx Paxx steht der nächste Programmpunkt an, mit ihrem größtenteils weiblichen Publikum sind sie noch lange nicht fertig.

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Fünf Stunden vorher. Moderator und Mitbegründer David Farell sitzt im Backstagebereich des Berliner Admiralspalast in einer spartanisch eingerichteten Umkleidekabine und lächelt amüsiert. "Ich weiß, viele glauben das, aber wir schmieren uns gar nicht mit Öl ein. Wir benutzen Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 und Silberpartikeln", sagt er und grinst in unserere enttäuschten Gesichter. "Öl macht die Kostüme kaputt und wenn jemand eingeölt Breakdance auf der Bühne gemacht hat, kann der nächste auf der Stelle ausrutschen."


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David zieht sich seit zehn Jahren vor Publikum aus und kennt jedes Klischee, das es über Stripper gibt. Aktuell touren er und seine Kollegen mit der größten 'Male Revue Show' Europas, dem "Sexxy Circus", durch Deutschland. Sie wollen zeigen, dass Strippen mehr ist als Trockenficken auf Stühlen. Und dazu gehört auch, all das hinter sich zulassen, was sich Durchschnittsmenschen unter strippenden Männern vorstellen. Statt billigen Polizeikostümen oder beschwipsten Frauen, die unangenehm berührt Sahne von Waschbrettbäuchen lecken, gibt es zweieinhalb Stunden durchchoreografiertes Tanzprogramm mit gelegentlichem Anfassen. Und das ein oder andere Ständchen von Sänger, Sarah-Connor-Ex und Dschungelkönig Marc Terenzi.

David Farell heißt eigentlich David Joachimstaler und ist gelernter Energieelektroniker. Weil das Gehalt in dem Job allerdings nie bis zum Ende des Monats reichte, zog er von Stralsund nach Hamburg und startete eine Zweitkarriere als Stripper im legendären Dollhouse auf der Hamburger Reeperbahn. Sportlich war er schließlich schon immer, und schon mit 14 tanzte er für ein Mädchen im Jugendlager, das Geburtstag hatte. Damals natürlich noch angezogen. Mittlerweile ist er zusammen mit seinem Geschäftspartner Sebastian Corsten Inhaber mehrerer Stripagenturen und eines eigenen Clubs in Berlin. Für ihr bis dato erfolgreichstes Projekt ziehen die beiden mit 15 anderen Kollegen trotzdem noch selbst blank – nur eben als Bastian Maan und David Farell.

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David Farell macht sich eine Frisur vor dem großen Auftritt | Alle Fotos: Eva L. Hoppe

Am heutigen Abend füllen sie die über tausend Sitze im Berliner Admiralspalast, einer geschichtsträchtigen Location, die in den letzten 100 Jahren von der Gründung der Sozialistischen Einheitspartei bis zu Helge Schneider schon so einiges gesehen hat. Um 17 Uhr, drei Stunden vor Showbeginn, ist das Konzerthaus noch nahezu menschenleer. Die Techniker schrauben an der aufwendigen Bühnenkonstruktion, die später mit Nebelmaschinen und jeder Menge fließend Wasser für eine Atmosphäre zwischen Romantik, Horror und Backstreet-Boys-Musikvideo sorgen soll. Im Backstage checkt David die Facebook-Seite der Gruppe, auf der er den 150.000 Fans regelmäßig Einblick hinter die Kulissen gewährt.

Auf dem Sessel neben ihm sitzt Kenneth Lamar, der einzige Profitänzer der Gruppe. "Kenny" trainierte als rechte Hand von Detlef D! Soost jahrelang Kinder und Jugendliche, tanzte bei Award-Shows und tourte mit Jimi Blue Ochsenknecht. Dann veränderte sich die Musikbranche und mit ihr Kenneths Karriereoptionen. Regelmäßige Großveranstaltungen wie The Dome gibt es nicht mehr, aufwendige Choreografien sind bei deutschen Popstars selten geworden. Wer mit Tanzen sein Geld verdienen möchte, gibt jetzt oft Anderen Unterricht. Doch der gebürtige Würzburger will zurück auf die Bühne. Als er den Sixx Paxx eine neue Choreo beibringt, machen ihm David und Bastian das Angebot, in die Strip-Show einzusteigen. Tanzen vor Tausenden Menschen, die Chance, die eigenen Ideen in kreative Performances umzusetzen: Er muss sich nur dafür ausziehen.

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"Ich glaube, wir sind nur so erfolgreich, weil wir eben keinen Schweinekram machen."

"Das Strippen war für mich am Anfang komisch", erzählt Kenneth und streichelt abwesend Bulldogge Devil, das einzige tierische Teammitglied. "Ich konnte tanzen, wusste aber nicht, wie ich die Hose auf der Bühne runterziehen soll, ohne dass man irgendetwas sieht." Zu seiner ersten Show lud er seine Mutter ein. "Wenn die gesagt hätte, dass sie nicht möchte, dass ich sowas mache, hätte ich das auch nicht gemacht", sagt er. Kenneth hatte Glück: Seine Mutter war begeistert und gab ihren Segen.

Von jedem Teammitglied saßen schon Teile der Familie im Publikum, sagt David. Seine Oma sei ihr größter Fan. Auch wenn die Sixx Paxx ihre blanken Hintern zeigen und sich in suggestiven Posen an ihren Fans reiben, verstehen sie sich eher als "frauenlastige Unterhaltungsshow" denn als sexuell aufgeladene Strip-Performance. Penisse gibt es nie zu sehen. Wenn Zuschauerinnen auf die Bühne geholt werden, achten die Tänzer peinlich genau darauf, dass sich keine Frauenhand zu tief in den Intimbereich verirrt. "Ich glaube, wir sind nur so erfolgreich, weil wir eben keinen Schweinekram machen", sagt David nachdenklich. Die Interaktionen auf der Bühne haben für sie nichts Sexuelles, sondern sind Teil einer durchgeplanten Performance. Eine Erektion habe noch keiner der Tänzer auf der Bühne bekommen.

Bastian Maas beim Catering (links) und der Tourbus der Strip-Gruppe (rechts)

Um 18 Uhr ist Essenszeit, zumindest offiziell. Der karge Raum, in dem der Tourkoch das Buffet mit Reis, Geflügel und Blumenkohl aufgebaut hat, ist trotzdem fast leer. Der Großteil der Stripper isst erst nach der Show. Wir nutzen die Zeit, einen Blick in den Tourbus zu werfen. Zu ihren ersten Auftritten mussten die Sixx Paxx noch mit ihren eigenen Autos fahren, mittlerweile haben sie einen Nightliner mit 14 Schlafkabinen, Kaffeemaschine und Playstation. Auf den Ablagen stehen Nahrungsergänzungsmittel, im Kühlschrank eine einsame Packung Eis.

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Zurück in der Location sind wir nicht mehr die einzigen Journalisten. Ein Kamerateam von Promiflash wartet darauf, dass Marc Terenzi seinen Soundcheck beendet. Eine Journalistin der Glamour spricht in einem der zwei Umkleideräume mit Kenneth. David, Bastian und Manager Omid Jay wissen, wie man Werbung macht: Vor ihrem Durchbruch tingelten die Sixx Paxx von einer Talentshow zur nächsten, um auf ihr Programm aufmerksam zu machen. Bei Holland’s Got Talent kamen sie bis ins Finale. David suchte bei der Maklersendung Mieten, Kaufen, Wohnen auf Vox öffentlichkeitswirksam nach einer neuen Wohnung, Strip-Kollege Patrick Fabian spielt bei der RTL-2-Soap Berlin – Tag & Nacht mit.

Kenneth Lamar und sein Hund Devil

Rund eine Stunde vor Showbeginn treffen auch die anderen Jungs ein. Die Stimmung ist locker, aber geschäftig. Fast fühlt man sich, als wäre man in eine Männer-WG geplatzt, deren Bewohner sich gerade auf eine Party vorbereiten. Es riecht nach Haarspray und Duschgel; egal wo man in dem schmalen Gang hinter der Bühne steht, man steht im Weg. Nur in Marc Terenzis privater Umkleidekabine merkt man nichts von dem Trubel. Der Sänger wird auf Tour von seiner Partnerin begleitet. Damit die nicht permanent von frischgeduschten fremden Penissen umgeben ist, haben die beiden ihren eigenen Rückzugsraum.

Terenzi war mal der Frontmann der amerikanischen Boygroup Natural. Dem Großteil der Deutschen dürfte er allerdings durch seine Ehe mit Sarah Connor (und die dazugehörige Reality-Soap Sarah & Marc in Love) im Gedächtnis geblieben sein. Es folgt eine eigene Gruselshow im Europa-Park, kleinere Filmrollen und der Gewinn des letztjährigen Dschungelcamps. Große Konzerte hat der Amerikaner in den letzten Jahren nicht mehr gespielt, seine letzte Single, die es in die deutschen Charts schaffte, war das Michael-Jackson-Cover "Billy Jean" im Jahr 2008. Dann kommt die Einladung der Sixx Paxx, sie bei ihren Bühnenshows zu unterstützen. Marc Terenzi könnte mit ihnen wieder durch Deutschland touren und vor Tausenden Fans singen. Er muss sich nur dafür ausziehen – zumindest ein bisschen.

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Marc Terenzi in seiner privaten Umkleidekabine

"Mein Lieblingsteil der Show ist, wenn ich am Klavier sitze und singe. Das erinnert mich an den Anfang meiner Musikkarriere", sagt er. Damit, etwas mehr Haut als bei seinen früheren Auftritten zu zeigen, hat der Sänger kein Problem. Es gebe sowieso viel zu wenig Entertainment, das sich ausschließlich an Frauen richte. Außerdem ist Terenzi nicht zum Tanzen da, sondern zum Singen. Während die anderen sich bei ihren Tanzchoreos die Unterhemden vom Leib reißen, performt er aktuelle und vergangene Charthits.

"Ich spiele vor allem Cover. Songs, die die Leute schon kennen. Aber ich habe zu jedem Lied auch einen persönlichen Bezug", sagt er. "Always" von Bon Jovi sei dabei, einer der ersten Songs, die er auf Gitarre gelernt hätte. "Right Here Waiting" von Richard Marx, das letzte Lied, das er für seine Mutter gespielt habe, bevor sie starb. Und natürlich "Pony" von Ginuwine, die ultimative Stripper-Hymne, deren Neuauflage Marc Terenzis neuer Hit werden soll.

"Das sind alles Jungs in der Blüte ihres Lebens und wir sind kein Kloster."

Mittlerweile ist es 19:30 Uhr, der Saal füllt sich langsam. 90 Prozent des Publikums sind Frauen, von der gerade volljährig gewordenen Schülerin bis zur mutmaßlichen Mutti um die 50 scheint alles dabei zu sein. Stunden zuvor hatte Manager Omid den Altersdurchschnitt der Fans auf 26 beziffert, sein Kollege David dürfte mit seiner Schätzung von 35 Jahren deutlich näher an der Realität liegen. An einem Stand im Foyer kann die geneigte Kundin "Pepper Parties", also eine Art Tupperware-Party aber mit Sexspielzeug, für sich und ihre Freundinnen buchen.

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Im Backstage richtet Neuzugang Ruben Rodriguez derweil seine Haare vor einem beleuchteten Spiegel. Sehr zum Amusement von Paco Jackson: "Ich bin in fünf Minuten fertig, aber der braucht ewig für seine Frisur", sagt er, und schaut seinen Stripper-Kollegen schief an: "Der macht auch kein Stretching vor der Show, sondern Yoga!" Paco rutscht fließend in einen Männerspagat, doch meine Aufmerksamkeit fängt etwas anderes: Auf Rubens Tisch steht Körperöl. Es scheint also doch strippende Männer zu geben, die sich ganz klischeehaft einölen.

Ruben Rodriguez ölt sich ein

Endlich ist es 20 Uhr, Show-Beginn. David Farell betritt als sexy Zirkusdompteur die Bühne und in der Lounge für Pressevertreter und geladene Gäste steigt augenblicklich die Stimmung. Dort sitzen vor allem Berlin – Tag & Nacht-Darsteller, die ihren Serienkollegen Patrick Fabian auf der Bühne erleben wollen. Aber auch die Sängerin und Ex-Freundin von Sido, Doreen Steinert, ist da und eine Frau, die frappierend wie Kader Loth aussieht.

Nach einer guten halben Stunde Auftritt muss ich zugeben: Ich bin beeindruckt. Ich sehe muskulösen Männern dabei zu, wie sie sich lasziv aus Cowboy-Kostümen schälen oder Wasser über hautenge weiße Hemden laufen lassen – das mag wie die ausgelutschteste Fantasie aller Zeiten klingen. Aber im nächsten Moment zieht sich David mit einem Arm an der Poledance-Stange hoch, als wäre die Schwerkraft für die Dauer des Titelsongs aus Fifty Shades of Grey ausgesetzt. Zwei seiner Kollegen drehen sich so schnell in ihren Breakdance-Parts über den Boden, dass man gar nicht sieht, ob sie angezogen sind oder nicht. Die Inszenierung hat nichts von der erzwungenen Erotik grenzpeinlicher Junggesellinnenabschiede. Sie erinnert eher an eine Mischung aus Magic Mike-Hommage und surrealem Zirkus à la American Horror Story: Freakshow.

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David Farell holt immer wieder Frauen aus dem Publikum auf die Bühne

Wenn ich etwas kritisieren könnte, dann vielleicht das Geschlechterrollenbild, das sich einmal durch die komplette Show zieht. Zwischen all den Kostümen und aufwendigen Inszenierungen, den straffen, gebräunten Körpern und den sehnsuchtsvollen Lauten des erhitzten Publikums, scheint eine Parallelwelt durch. Eine Welt, in der Männer da sind, um den Frauen zu gefallen, gleichzeitig aber doch die Entscheidungsgewalt über jedes Detail behalten. Eine Welt, in der auch Mütter und Großmütter wieder zu "Mädels" werden und den versammelten Damen augenzwinkernd versprochen wird, dass hier heute jede "feucht" nach Hause gehe. In der Frauen auf die Bühne geschleppt werden, als wären sie frisch eroberte Beute und es statt nackten Tatsachen immer wieder romantische Tanzsequenzen gibt, weil "Frauen" das eben so wollen. Andererseits: Wenn eine Fantasie von so vielen Frauen angenommen und geteilt wird, kann sie dann überhaupt sexistisch sein?

Nach rund einer Stunde Show kommen Fans, die spezielle Tickets gekauft haben, zum Meet & Greet vor der VIP-Loge. Das Gedränge ist groß, die Aufregung noch größer. Die Jungs umarmen die Zuschauerinnen, machen Fotos, unterhalten sich. Die größte Traube bildet sich um Marc Terenzi. Auch er ist oberkörperfrei. Während den Shows muss die Beziehung zwischen Tänzer und Fan rein professionell bleiben, hatte David vor dem Auftritt erklärt. Aber wenn sich zwei nach Feierabend doch etwas näherkommen wollen, gehe das niemanden etwas an. "Das sind alles Jungs in der Blüte ihres Lebens und wir sind kein Kloster. Wenn sich jemand besonders sympathisch ist, warum nicht?", sagt er. Er selbst bekomme aber kaum zweideutige Angebote.

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"Man merkt ganz schnell, wenn jemand mit 40 noch auf der Bühne steht, weil er es muss."

Nach einer halben Stunde müssen die Frauen zurück auf ihre Plätze und die Tänzer wieder auf die Bühne. Im Vorbeigehen bleibt einer von ihnen vor mir stehen und nimmt mein Gesicht für wenige Sekunden lächelnd in beide Hände. Glaubt er, dass ich für diesen Moment bezahlt habe, frage ich mich. Fühlen die Tänzer sich verpflichtet, auch körperliche Nähe zu geben, wenn sie Geld dafür bekommen, dass sie sich für einen Abend selbst zum Objekt machen?

Der zweite Teil der Show ist noch mehr Entertainment als Erotik. In einer Szene tauchen ein Horrorclown, Freddy Krueger und die Puppe aus SAW auf, um anschließend von einer sexy Version der Ghostbusters von der Bühne gejagt zu werden. Kurz darauf bilden mehrere Stripper mit ihren Körpern eine Schiffsreling, auf der Leon Rush mit einer Zuschauerin die bekannteste Szene aus Titanic nachstellt. Als Celine Dions "My Heart Will Go On" ertönt, rastet das Publikum komplett aus. Handys erleuchten die unteren Ränge, die VIP-Gäste werfen das mitgebrachte goldene Konfetti und zücken die Selfie-Sticks. Eine der Frauen ist so überwältigt, dass sie mehrfach laut "Kendrick Lamar!!!" brüllt, während sie mit ihrem Telefon Fotos von Kenneth schießt.

Nicht nur das Publikum, auch die VIP-Gäste machen fleißig Fotos

Auch Marc Terenzi bekommt zum Schluss noch seinen großen Moment. Erst klimpert er für einen Fan mit Herzschmerz ein Liebeslied am Keyboard, dann soll sich die Frau auf einen Stuhl in der Mitte der Bühne setzen. Der Sänger stimmt aus voller Kehle Bon Jovis "Always" an, während er sich langsam auszieht. Vielleicht liegt es am Song, vielleicht daran, dass Terenzi durch seine Reality-TV-Ausflüge als Mensch greifbar geworden ist, aber: Seine etwas unbeholfenen Tanzbewegungen machen die Performance ungleich intimer als die spektakulären Choreografien seiner Strip-Kollegen. Er könnte in diesem Moment jeder Mann sein, der seine Partnerin mal mit etwas ganz Besonderem überraschen wollte. Ich kann gar nicht hinschauen. So wie ich Paaren in der Öffentlichkeit ungerne beim Knutschen zugucke und bei allzu dramatischen Liebesfilmen eher unangenehm berührt als emotional ergriffen bin, ist mir auch diese Situation zu viel. Dann lieber noch mal "It’s A Man’s World" unter Kunstregen.

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Gegen 23:30 Uhr verlassen die Sixx Paxx endgültig die Bühne. Wer wolle, könne aber mit ihnen noch in ihrem Stammclub weiterfeiern, dem Wildhouse in Berlin-Tempelhof. Vermutlich sind das an diesem Abend nicht viele, aber die Kommentare auf ihrer Website und bei Facebook legen nahe: Wer sich die Show einmal angeguckt hat, kommt sowieso wieder.

Die Sixx Paxx können problemlos noch ein paar Jahre tanzen und sich auch mit Mitte 40 noch auf der Bühne ausziehen. Im Gegensatz zu ihren weiblichen Kolleginnen sei Alter kein so großer Faktor, hatte Bastian am früheren Abend gesagt. Gerade die älteren Fans fänden es sogar angenehm, wenn die Männer, über deren Bauchmuskeln sie streicheln, nicht ihre Söhne sein könnten. Wichtig sei aber eines: sich so schnell wie möglich eine berufliche Alternative aufzubauen, damit man nicht mit leeren Händen dasteht, wenn der Körper nicht mehr mitmacht. "Man merkt ganz schnell, wenn jemand mit 40 noch auf der Bühne steht, weil er es muss", sagt er. "Und das findet niemand sexy."

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Ruben Rodriguez und David Farell vor der Show

Mehrfach pro Show wechseln die Jungs ihre aufwendigen Kostüme

Kenneth Lamar (links) und David Farell (rechts) mit Fans

Jeder Stripper hat seinen eigenen Schrank, das Umziehen während der Show muss schnell gehen

Damien D'Amato trinkt vor dem Auftritt Kaffee, andere lieber Bier

Zweieinhalb Stunden Show sind körperlich anstrengend, gesundes, ausgewogenes Essen wichtig

Ruben Rodriguez (links) schwört auf Öl, Kenneth Lamar (rechts) reibt sich lieber mit Sonnencreme ein

Fans warten beim Meet & Greet in der Pause sehnsüchtig darauf, ein Foto mit ihren Stars machen zu können

Paco Jackson auf dem Weg in den Backstage-Bereich