FYI.

This story is over 5 years old.

News

Die SVP hat wieder einmal einen Grund gefunden, die Reitschule anzugreifen

Die Junge SVP Bern macht zwei Graffitis auf der Reitschule gleich für die G20-Ausschreitungen verantwortlich.

Die Berner Sektion der Jungen SVP schreibt heute in einer Medienmitteilung, dass sie die Reitschule anzeigen will. Der Grund dafür sind zwei Graffitis, die in Zusammenhang mit dem G20-Gipfel auf das Dach des Hauses gesprayt wurden. Konkret geht es um die Schriftzüge "smash G20" und "shoot G20". Die Junge SVP sieht darin einen Gewaltaufruf, der "offenbar wirksam" gewesen sei, da der "linksextreme Terror in Hamburg" in den vergangenen Tagen enorm eskaliert sei.

Anzeige

Wie der Blick berichtet, soll auch die Berner Staatsanwaltschaft rechtliche Schritte prüfen. Die Stadt Bern, die Eigentümerin der Liegenschaft, hat – entgegen den Behauptungen in der Medienmitteilung der Jungen SVP – von den Reitschülern verlangt, die Graffitis zu entfernen.

Für die Reitschüler sei laut dem Bund nicht ersichtlich, wie sich aus den Dach-Graffitis ein Gewaltaufruf ableiten lässt. "Da geht es um die Teilnahme an einer Demo – wenn schon, müsste sich die Stadt über Graffitis ärgern, die den Tod von Polizisten fordern, und solche gibt es auf dem ganzen Stadtgebiet", sagt ihre Mediengruppe der Zeitung.

Es ist nicht das erste Mal, dass Mitglieder der SVP versuchen, gegen die Reitschule Stimmung zu machen und dafür zu sorgen, dass sie geschlossen wird. Politisch gab es immer wieder Versuche, das alternative Kulturzentrum zu schliessen. Dies, obwohl sich das Stadtberner Stimmvolk schon fünfmal hinter die Reitschule gestellt hat. Aktuell sammelt SVP-Stadtrat Erich Hess Unterschriften, um einen Baukredit von drei Millionen Franken für die Reitschule zu verhindern.

Folge VICE auf Facebook und Instagram.