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Dieser Fall zeigt, warum du nicht während eines Einbruchs kiffen solltest

Erst recht nicht, wenn dir eh schon schlecht vor Aufregung ist.
Einbrecher Kiffen Cannabis Lüdenscheid Kotzen
Symbolbild Einbrecher: localpic | imago || Joint: pixabay || Bearbeitung: VICE

Ist schon scheiße, wenn du kiffst und davon kotzen musst. Wer zum ersten Mal an einem Joint zieht, wird merken, dass der Grad zwischen besinnlich-stimuliert und kotzübel sehr schmal sein kann. Das THC berauscht zwar den Kopf, aber der Blutdruck sinkt, das Herz schlägt schneller und der Kreislauf spielt verrückt, so beschreibt die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen die Nebenwirkungen von Cannabis. Und wer noch nicht oft an einer Tüte gezogen hat, ist vermutlich besonders übelkeitsanfällig. Da kann es schon mal passieren, dass man sich nach dem Konsum übergeben muss. Das passierte jetzt ausgerechnet einem Einbrecher, kurz nach versuchter Tat. Er war wohl nicht nur Anfänger im Kiffen, sondern auch noch im Einbrechen. Jetzt sucht die Polizei Lüdenscheid den unbekannten Täter.

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Dienstagabend, gegen 21.50 Uhr. Ein weißes Auto fährt auf den Parkplatz eines Lüdenscheider Raiffeisenmarkts. Auf den Aufnahmen einer Überwachungskamera sieht die Polizei am nächsten Tag, was dann geschah: Der Beifahrer steigt aus und geht auf die Eingangstür zu. Die andere Person fährt mit dem Auto weg. Ob der Fahrer weiß, dass er den anderen gerade zu einem Einbruch gefahren hat? Unklar.


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Jeder, der mal vor seinem abgeschlossenen Fahrrad oder der zugefallenen Wohnungstür stand, weiß: Ein Schloss zu knacken ist keine Sache, die man im Handumdrehen erledigt hat. Auch der unbekannte Täter muss irgendwann feststellen, dass es nicht so einfach wird, den Raiffeisenmarkt auszuräumen, geschweige denn überhaupt reinzukommen. Er hätte nun folgende Möglichkeiten gehabt:

  • Den Fahrer des Autos anrufen und ihn oder sie um Hilfe bitten.

  • Smartphone rausholen und ein YouTube-Video anschauen für einen Crashkurs im Türaufbrechen.

  • Aufgeben. Abhauen. Einsehen, dass das hier nichts wird.

    Aber die Videoüberwachung dokumentiert etwas anderes: Der Typ holt einen Joint heraus, zündet ihn an und kifft. Vielleicht weil er sich beruhigen will, um das Schloss danach noch einmal mit weniger schweißigen Händen anzugehen, oder in der Hoffnung, sich nach einer Portion Cannabis besser daran erinnern zu können, wie man Schlösser aufknackt. Wir können nur spekulieren. Als der Unbekannte fertig ist, schmeißt er die Reste des Joints auf den Boden. Die Polizei stellt sie am nächsten Tag sicher.

    Und dann? Die Übelkeit packt ihn, er kotzt vor die Eingangstür und läuft davon. Mitarbeiter des Markts finden das bröckelige Souvenir und auch die Einbruchsspuren am nächsten Morgen. Sie rufen die Polizei.

    Wir wissen nicht, warum dieser Täter eine Disjointed-Folge nachspielte, warum sein Fahrer nicht auf ihn wartete – oder ihm wenigstens die Haare hielt. Was wir nach diesem Vorfall aber mit ziemlicher Sicherheit wissen: Du solltest während eines Einbruchs nicht kiffen, vor allem nicht wenn dir vor Aufregung eh schon schlecht ist. Die Polizei freut sich jedenfalls über die unfreiwillig abgegebene DNA-Probe vor der Tür. Und über weitere Hinweise freuen sich die Beamten in Lüdenscheid.

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