Gestern Nacht wurden in Frankreich mindestens 84 Menschen ermordet. Gegen 23 Uhr ist ein Attentäter in Nizza mit einem LKW in eine feiernde Menschenmenge gerast. Der Fahrer überfuhr auf einer Strecke von zwei Kilometern Menschen. Der Anschlag passierte nach einem Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag auf der Promenade des Anglais. Ihr könnt hier nachlesen, was wir bisher darüber wissen.
Die sozialen Netzwerke sind voller Entsetzen und Ohnmacht:
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Nach Katastrophen stellen sich meist dieselben Fragen. Eine davon ist: Wie viel und wie schnell soll berichtet werden? Das Informationsbedürfnis ist groß, der Grat zum Voyeurismus schmal—und viele sind mit einem Handy vor Ort. Die Frage ist: Was macht man mit dem Material? Der Blogger Richard Gutjahr war vor Ort, berichtete auf Snapchat von den Feierlichkeiten, als der Anschlag sich ereignete. Seine Snapchat-Story endet allerdings zum Zeitpunkt des Anschlags. Seine Aufnahmen des Anschlags leitete er an das Fernsehen weiter.
Nicht alle waren so feinfühlig. BILD-Chefin Tanit Koch wurde für den Retweet eines Videos, in dem die Leichen sehr nah gezeigt werden, auf Twitter harsch kritisiert.
Die französische Polizei äußerte sich zur Berichterstattung auf Twitter:
Neben dem Bekunden von Mitgefühl und dem Posten (unangemessener) Videos, können soziale Netzwerke aber auch tatsächlich helfen: Unter dem Hashtag #PortesOuvertesNice (offene Türen Nizza) konnten Nutzer nach dem Anschlag am Freitag Zuflucht suchen. Unter anderem auf Twitter wurde der Hashtag in der Nacht tausendfach verbreitet. Einwohner von Nizza boten anderen an, zu ihnen nach Hause zu kommen, damit sie nach dem Anschlag nicht auf der Straße bleiben mussten.
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