Bundespolizei in Hannover bei Schießübungen. Foto: imago | localpic
Die Messerattacke auf einen Hannoveraner Polizisten durch eine 15-Jährige letzten Freitag hatte offenbar einen terroristischen Hintergrund, vermutet die Polizei. Das berichtet Focus Online unter Berufung auf „Ermittlerkreise".Am Freitag hatte die Polizeidirektion Hannover mitgeteilt, dass eine 15-Jährige einem Bundespolizisten bei einer Personenkontrolle unvermittelt ein Messer in den Hals gestochen hatte. Die Täterin konnte dann von einem anderen Beamten überwältigt und entwaffnet werden, der verletzte 34-jährige Polizist musste in einem Krankenwagen abgeholt werden, schwebte aber schon Freitag nicht mehr in Lebensgefahr.Jetzt gehen Ermittler offenbar davon aus, dass die Tat einen „terroristischen IS-Hintergrund" hatte—unter anderem deshalb, weil die Deutsche mit marokkanischem Hintergrund bis vor Kurzem im türkisch-syrischen Grenzgebiet unterwegs gewesen und dort möglicherweise radikalisiert worden sein soll. Offenbar hat ihre Mutter sie von dort zurückgeholt. Gegen die 15-Jährige wird zur Zeit wegen versuchten Mordes ermittelt.Einen vergleichbaren Angriff hatte es bereits im September letzten Jahres in Berlin gegeben, wo der Islamist Rafik Y. einer Polizistin in den Hals stach. Ob hinter dem Mordversuch wirklich eine religiös inspirierte terroristische Motivation steckte, konnte damals nicht abschließend ermittelt werden, da Y. noch am Tatort erschossen wurde.Wenn der Verdacht der Behörden zutrifft, wäre das der erste IS-inspirierte terroristische Anschlag auf deutschem Boden (was noch einmal etwas anderes ist als ein von IS-Kämpfern geplanter und durchgeführter Anschlag wie in Paris).Pikantes Detail: Am Mittwoch hatten einige Ultras von Hannover 96 ein Plakat im Stadion ausgerollt, auf dem sie offenbar den Mordversuch der 15-Jährigen bejubelten, weil sie es auf einen Polizisten abgesehen hatte. Die Ultras von Hannover haben schon länger ein schwieriges Verhältnis zur Polizei.