Nick Veasey ist wohl eigentlich Fotograf, aber irgendwie ist er eher ein skurriler Radiologe, der seit 20 Jahren mit Röntgengeräten experimentiert. Dabei vermischt er Kunst und Wissenschaft und präsentiert dann stolz die Ergebnisse. Seine Arbeit zierte schon die Titelseite von Time, und seine Fotos hängen in diversen wichtigen Museen. Für diese Ausgabe hat Nick auf unsere Bitte hin zum ersten Mal ein Fashion-Shooting gemacht. Dazu schleppte er laute Warnsirenen, Blinklichter, Bleitüren und eine riesige, summende Maschine an. Das alles war ein bisschen beängstigend, aber letztlich auch nicht schlimmer als die Unmengen von Make-up-Artists, Stylisten und Hochleistungs-Haarprodukten, die bei normalen Fashion-Shootings zu finden sind.
Siehe INSIDE OUT
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Mitchell Sunderland betreut bei VICE US inoffiziell die Ressorts Pornografie, Reality-TV, C-Promis und Schwulenkram. Im Rahmen seiner Berichterstattung wurde er für einen Tag zum PornHub-Praktikanten, besuchte einen schwulen Sexclub neben einem Wohnhaus, das dem Vatikan gehört, und erlebte, wie ein Kim-Kardashian-Double sich Botox spritzen ließ. Nebenbei studiert er Geisteswissenschaften, und nimmt jetzt wahrscheinlich an, die Arbeitswelt bestünde nur aus Pornostars und Reality-TV-Hyänen. Für diese Ausgabe hat Mitchell den leidenschaftlich pro-israelischen schwulen Pornostar und Branchenmogul Michael Lucas porträtiert. Dabei bekam er die Gelegenheit, die Mikrofonangel über zwei Darstellern zu halten, während sie zur Sache gingen.
Siehe BODY OF AN AMERICAN
Aneta kommt aus Polen und ist von dort nach New York übersiedelt, um zuerst die School of Visual Arts zu besuchen und gleich danach mit ihren Shows für Aufsehen zu sorgen. So zum Beispiel mit ihrer Ausstellung Boys, bei der sie 2013 düstere Polaroids von jungen masturbierenden Männern in einem zwielichtigen Hotel zeigte. Außerdem wurden ihre Arbeiten schon in namhaften Gruppenausstellungen wie der 2012er 31 Women in Art Photography von Humble Arts und in so schicken Magazinen wie Time, W und New York gefeatured. Sie macht gute Arbeit, wollen wir damit sagen. Gerade arbeitet sie an ihrem ersten Buch Spider Monkeys, das diesen Sommer erscheint. In der aktuellen Ausgabe präsentieren wir einige ihrer Fotos von ihrem Bodybuilder-Vater.
Siehe DAD
Florian Oegerli tippt sich gern die Finger wund. Oder vielleicht tut er es auch ungern, aber da er ein Getriebener ist, spielt das nur eine untergeordnete Rolle in seiner Welt aus Schreib- und Erzähl-Zwängen. Er arbeitet wie ein Irrer bei der Dumpinglohn-Übersetzung von Pornoromanen oder veröffentlicht sein Getipptes als Adam Schwarz in allen Schweizer Literaturzeitschriften, unter anderem im NaRr und dem von Max Frisch mitbegründeten Entwürfe. Erst seit Kurzem hat Florian Oegerli in seinem Tippwahn die Grenzen der Fiktionalität überwunden: Neben seinem Porträt über den libertären Staatsgründer Daniel Model in dieser Ausgabe absolviert er momentan ein Praktikum bei der liberalen Zeitschrift Schweizer Monat.
Siehe DER KÖNIG VON AVALON
Manche Menschen bestechen durch ihre Professionalität, ihre schnelle Auffassungsgabe oder schreiberischen Scharfsinn. Wieder andere strahlen bei allem, was sie tun, eine erhabene Aura von überlegter Gerechtigkeit aus. Josef gehört gehört nicht wirklich zu diesen Kategorien. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass unser Mann für Games und Filme gerne „am Schießstand Podcasts aufnimmt” und auch mal eine Lucha-Libre-Maske mit Clownskostümen trägt. Er lässt sich also generell nur schwer in bestehende Schubladen einordnen. Für diese Ausgabe widmet er sich aber ganz ohne Augenzwinkern dem weltweit einzigen Abtreibungsmuseum in Wien.
Siehe VON ABTREIBUNGEN, FUNDAMENTALISTEN UND SELBSTBESTIMMUNG