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Sex

So reißt du auf der Uni richtig auf

Die Menschen die zuerst aufzeigen, sind die, die als letztes einen Orgasmus haben.

Collage von VICE Media aus Michael Pollak | flickr | CC BY 2.0 und Eva Rinaldi | flickr | CC BY-SA 2.0

Das Semester hat begonnen und zieht uns arme Studenten in die Hallen der Universität. Das hat eigentlich mehr Nachteile als Vorteile für unser Privatleben. Aber nicht, wenn du es klug angehst. Mit Kommilitonen zu schlafen, macht nämlich Spaß—und sie aufzureißen fast noch mehr. Nicht, dass sich Studenten von einem normalen Menschen so sehr unterscheiden; die physiologischen Merkmale sind ziemlich gleich.

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Aber wenn du selbst Student bist, weißt du, welche psychischen Unterschiede es zwischen einem normalen Menschen gibt und einem, der lange nach 18 noch immer von seinen Eltern abhängig ist. Und Prüfungsstress, dafür aber keine Kohle und keine konkrete Zukunftsperspektiven hat. Mit Studenten zu schlafen, bedeutet in einer WG zu ficken (im besten Fall) oder auch einfach am Loco-Klo zu schmusen (im schlechtesten Fall).

Es bedeutet, dass du in der Prüfungsphase weniger Sex hast. Es bedeutet auch, dass man nicht einfach so in ein Restaurant geht oder tatsächlich guten Wein zusammen trinkt. Mit Studenten zu vögeln hat einen traurigen, depressiven und leicht räudigen Hippie-Vibe. Trotzdem wird es der Sex sein, an den du dich dein Leben lang erinnern wirst. Hier erkläre ich dir, wie du an deinen persönlichen Studenten-Aufriss kommst—er oder sie werden dich bestenfalls ein paar Semester locker und ohne Zwang begleiten und zusammen mit dir den Prüfungsstress teilen.

Natürlich könntest du diese Tipps auch für einmaligen Sex nehmen. Aber wenn du einmaligen Sex haben möchtest, geh doch einfach zu Studentenpartys und in Lokale, die verdächtig billigen Alkohol anbieten. Womit wir beim ersten Punkt wären:

GEH EINFACH NICHT AUF STUDENTENPARTYS

Es sei denn, du bist wirklich notgeil und dir ist alles egal. Wenn du aus einer harten Prüfungsphase wieder auftauchst und vergessen hast, wie sich Spaß anfühlt, könntest du ein Resozialisierungsprogramm in einem billigen Studenten-Lokal starten. Billige Studentenlokale heißen so, weil sie voll mit billigen Studenten sind.

Sollte also die Prüfungsphase deine Psyche ordentlich angekratzt haben, dann schieß dich mit 15 Euro weg und knutsche mit einem Studenten, der nicht aus der Stadt ist. Auch nicht aus dem Bundesland. Du wirst relativ schnell merken, dass billige Studenten-Partys irgendwie nur von Studenten besucht werden, die von weit, weit weg kommen.Das hat auch einen guten Grund: Billige Lokale als Einheimischer zu besuchen, grenzt an sozialen Selbstmord. Einheimische versuchen in der Regel ja eher, die coolen Orte ihrer Stadt zu besuchen—Orte, an denen es um 23:00 Uhr bereits Kotz- und Sexorgien gibt, sind einfach nicht cool.

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Außerdem wird sich dein Aufriss garantiert nicht an dein Alter, oder Namen, oder Studienrichtung oder vielleicht auch nicht an das Geschlecht, erinnern. Mach es einfach nicht. Stattdessen:

Geh ins Tutorium

Das sind die Nachhilfe-Stunden der Universität, die leider selten helfen, wenn es um Nachhilfe geht. Aber sie werden von drei heißen Kategorien von Studenten besucht: übermotivierten Nerds, Auslandsstudenten und verzweifelten Null-Auskennern. Die letzte Gruppe wird den Kontakt zu dir suchen—vor allem, wenn du so aussiehst, als hättest du Ahnung. Dazu braucht man lediglich die Bücher des Faches und mehrere strategisch gut platzierte, nickende Kopfbewegungen. Auch symbolisieren detaillierte Fragen zum Stoff, dass du irgendetwas verstanden hast. Auf der Uni und im Leben. Wissen ist bekanntlich sexy und ich wurde auf die Art schon öfters zum sexy Nutzvieh. Lass dich auch auf eine Lerngruppe ein. Du wirst es nicht bereuen.

Auslandsstudenten verlieren in einem anderen Land schnell den Bezug zu Moral und Erziehung. Es ist wie bei Vögeln, deren Sinn für Magnetismus plötzlich versagt. Dank der Sprachschwierigkeiten sind sie völlig hilflos. Ich sage nicht, dass du es ausnutzen solltest. Ich sage nur, dass Freundschaften, die ein Semester dauern und mit jemandem geschlossen werden, der aus, sagen wir, Spanien kommt, dir wahnsinnig viel für deine persönliche Entwicklung mitgeben können.

Und was die übermotivierten Nerds angeht: Unterschätze niemals Ehrgeiz gepaart mit Selbstaufgabe bis zum Abschluss. Die meisten werden es schaffen, dich mit ihrem Wissen in ihren Bann zu ziehen. Du bist ihre sexuelle und freizügige Erleuchtung—und das werden sie dich spüren lassen. Außerdem: Wer als Erstes aufzeigt, kommt als Letztes. Das ist eine studentische Weisheit, die ich zwar gerade erfunden habe, die aber trotzdem stimmt.

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Sprich Studenten niemals während, sondern immer nach der Vorlesung an

Die Vorlesung ist da, um sich mal anzuschauen, was dieses Semester geboten wird. Wenn du dein Ziel anvisiert hast, kannst du dich das restliche Semester im Blickfeld der anderen platzieren. Seit der Einführung in Psychologie wissen wir, dass bekannte Gesichter einem Menschen sympathischer sind als unbekannte.

Wenn die Zeit gekommen ist, schnappst du zu. Und zwar nach der Vorlesung. Natürlich sprichst du irgendeinen Scheiß zu der betreffenden Vorlesung an. Wenn es etwas Witziges über den Vortragenden zu sagen gibt, dann sag es. Wenn es gar nichts gibt, frag dein Zielsubjekt, ob es ein bestimmtes Thema verstanden hat.

Frag bitte nicht, wie die Prüfung aussehen wird oder wie Moodle funktioniert. Das haben schon Hunderte vor dir gefragt, es wurde schon drei Mal erklärt, es ist eh auf Moodle und das fragen nur absolute Nervensägen. Ernsthaft: Wenn du einen Monat nach Semesteranfang Moodle noch immer nicht verstanden hast, dann solltest du an deiner Studiumsberechtigung zweifeln. Oder an dir. Auf jeden Fall solltest du damit nicht angeben, indem du es als Frage beim Aufriss anderer Studenten einstreust.

Verzweifelte Studenten haben einen Weg gefunden, vor dem Abschluss noch mal Sex zu haben

Tauche in andere Studienfächer ein

Natürlich ist es nett, mit Studenten desselben Faches zu schlafen. Geteiltes Prüfungsleid ist aber nicht halbes Leid. In der Prüfungsphase werdet ihr wenig Zeit füreinander haben und außerdem werden die unterschwelligen Notenvergleiche früher oder später in dein junges Leben treten.

Ich rate zu Studenten, die etwas völlig Konträres machen. Du studierst Sozialwissenschaften? Wie wäre es mit einem konservativen Juristen oder einem kaltblütigen WU-Studenten? Wahrscheinlich musst du kotzen, wenn du an Menschen in Studiengängen denkst, die du niemals studieren würdest.

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Aber glaube mir, es geschehen tolle Dinge wenn Theater-, Film- und Medienwissenschaft auf Volkswirtschaft trifft. Magische Dinge. Der Nach-Sex Small-Talk wird mit wissenswerten Fun Facts gespickt sein, weil ihr beide das Gefühl haben werdet, euch für euer Fach ein bisschen rechtfertigen zu müssen. Wenn man einen angehenden Juristen von der Wichtigkeit der Soziologie zu überzeugen versucht, überzeugt man sich selbst auch ein bisschen mit. Und solltest du wirklich Soziologie studieren, wirst du die Argumente für dein Studium wie Luft zum Atmen brauchen.

Gruppen sind ab jetzt nicht nervig, sondern zielführend

Und damit meine ich jede Art von Gruppe. Lerngruppe, Übungs-Gruppe, Referats-Gruppe, Ersti-Gruppe—das alles sind tolle Möglichkeiten, potentielle Sexualpartner kennenzulernen. Gehe nicht nach Wissen oder vermeintlicher Motivation vor—das trügt sowieso. Gehe nach dem Aussehen und deinen Hormonen, die beim Anblick des Menschen ausgeschüttet werden.

Es ist nämlich empirisch bewiesen, dass Studenten, die wir anziehend finden, unseren Lernehrgeiz pushen. Nein, das ist eine Lüge. Es ist nicht bewiesen. Aber es ergibt Sinn—je heißer ein Gruppenteilnehmer, desto weniger wirst du fehlen. Ich habe es mit dieser Einstellung fast schon zum Studienabschluss gebracht. Ich weiß also, wovon ich spreche.

Fredi hat auch Twitter: @schla_wienerin