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Cop Watch

Die Münchner Polizei wurde beklaut – von einem Münchner Polizisten

Neun Monate lang hat niemand etwas gemerkt, während der Beamte fast 40.000 Euro aus der Kasse klaute.
Dieses arme Schwein hat mit dem Diebstahl nichts zu tun. Foto: imago/imagebroker

Letzte Woche wurde einem Polizisten der Prozess gemacht, der während seiner Zeit als Polizeikassenbeamter bei der Münchner Polizeiinspektion 11 über neun Monate fast 40.000 Euro mitgehen lassen hat.

Offenbar hatte der Beamte angefangen, kleinere Beträge aus der Kasse zu nehmen, als er durch die Scheidung von seiner ersten Frau in „finanziell desaströse Umstände" gekommen war. Auch als er später erneut heiratete, stahl er weiter Geld. Nach neun Monaten hatte er insgesamt 37.836,78 Euro veruntreut—aber keine Ahnung, wie er das Geld zurückzahlen sollte, bevor er planmäßig von seinem Posten abberufen und sein Nachfolger alles entdecken würde. Also stellte er sich schließlich dem Landeskriminalamt.

Am Donnerstag traf ihn nun das Urteil: Der Beamte wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt und darf nicht mehr als Polizist arbeiten. „Sie haben dem Ansehen der Polizei massiv geschadet", rügte die Richterin ihn in dem Prozess.

Offenbar ist es der Münchner Polizei also deutlich peinlicher, wenn einer ihrer Kollegen aus Verzweiflung Geld aus der Kasse klaut, als wenn ein Polizist einer gefesselten Frau auf der Wache so fest ins Gesicht schlägt, dass er ihr die Augenhöhle zertrümmert. Der Polizist wurde nämlich nur degradiert, wird aber weiter als Polizist arbeiten dürfen.