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Dieses Lokal in Berlin ist vielleicht die härteste Bar der Welt

Wenn du anfängst rumzuballern, zuckt hier keiner mit den Augenbrauen.
Irgendeine Neuköllner Kneipe | Foto: Manfred Heyde | Wikimedia | CC BY-SA 3.0

Irgendeine Berlinder Kneipe | Foto: Manfred Heyde | Wikimedia | CC BY-SA 3.0

Es gibt sehr viele Beisl auf der Welt, in die man sich nicht ohne Weiteres hineintraut. Jeder kennt das Bild vom Fremden, der die Saloon-Tür aufschwingt und von einer eisigen Mauer aus Schweigen begrüßt wird. Die Gewalt liegt förmlich in der Luft.

Man kann aber einige Aufmerksamkeit erregen, wenn man direkt nach dem Eintritt ohne zu Zögern anfängt, mit einer Schusswaffe rumzuballern. In so ziemlich jedem Laden der Welt würde das zumindest für die ein oder andere hochgezogene Augenbraue sorgen—nur eben nicht in der Reuterstraße in Berlin-Neukölln.

Dort ist nämlich in der Nacht zum Freitag genau das passiert: Ein maskierter und mit einer Schreckschusspistole bewaffneter Räuber stürmte in ein Lokal und feuerte als Erstes seine Waffe auf den Boden ab. Dann forderte er von der Frau an der Bar Geld. Was danach passierte, kann man eigentlich nicht besser ausdrücken, als die Berliner Polizei das in ihrer Meldung getan hat:

"Als die 50-jährige Frau nach einem Baseballschläger griff, drei Gäste am Tresen nicht auf den Maskierten reagierten und weitere Gäste aus dem hinteren Bereich des Lokals in den Schankraum kamen, flüchtete der Unbekannte in Richtung Sonnenallee. Verletzt wurde niemand."

Selten gelingt es einer Polizeimeldung, in so wenigen Worten eine Situation so perfekt zu umreißen: die ganze ausgeklügelte Choreographie dieses Moments, dieses einzigartige Ballet, mit dem die in der Bar Anwesenden den Verbrecher verjagten.

Vermutlich hat der Räuber zu Hause zum Trost eine Packung Schokoladeneis im Bett gegessen und sich danach in den Schlaf geweint. Es ist fraglich, ob er jemals wieder seinen kriminellen Beruf ausüben kann.