Gestern tauchte auf Youtube folgendes Video auf, das sich in den entsprechenden Kreisen in Wien relativ schnell verbreitete.
Wer ist George Le Nagelaux? Bis vor ein paar Tagen nicht mehr als ein Wiener Technoproduzent, dessen letzte Veröffentlichung bereits 3 Jahre zurückliegt. Seit vorgestern ist allerdings klar, dass Georg Immanuel Nagel Sprecher von Pegida Österreich wird. Georg Nagel gibt als Berufsbezeichnung „Journalist“ an, er ist vorrangig für die rechtslastige Zur Zeit tätig. Diese Verbindungen lassen seine Musik in einem eher zweifelhaften Licht erscheinen.
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Jetzt mal völlig unabhängig davon, ob man Techno mag oder nicht: Es wirft schon einige Fragen auf, wenn ein Pegida-Sprecher und Zur Zeit-Autor eine EP mit den Titeln „Tod für die Freiheit“ und „Genocidium“(!) herausbringt, auf deren Cover Sophie Scholl prangt.
Techno gibt sich gerne unpolitisch, aber das ist er nicht. In den Nullerjahren hatte die niederländische Gabber-Szene ein massives Problem mit rechtsextremen Hooligans, in Ostdeutschland sind die Überschneidungen im ländlichen Raum bekannt, vor 2,5 Jahren wanderten die Verbindungen zwischen Neonazis und der russischen Hardbass-Szene durch die Medien. Das malmoe hat die schwierige Beziehung zwischen elektronischer Musik und rechter Szene vor einer Zeit mal sehr gut historisch durchleutet.
Man muss allerdings auch da wieder vorsichtig sein: Genau wie bei Neofolk-Acts wie zum Beispiel Death in June weiß man auch in den härteren elektronischen Gefilden oft nicht, wo die Anleihen an männliche Härte, Weltkriegsästhetik etc. aufhören und wo der Rechtsextremismus anfängt.
Aber in Verbindung mit der politischen Einstellung von Nagel werden Nummern wie „Das Dunkle spricht“ zu einem echten Problem. Eines ist klar: Georg Immanuel Nagel wird einige Fragen zu beantworten haben. Wir werden sie ihm stellen.
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