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Die absurdesten Momente der gesungenen Laudatio bei der Goldenen Kamera

Zwei hochkarätige Schauspieler hauen mit ihrer Rede dermaßen daneben, dass wir noch schlimmer leiden als die Nominierten.

Foto: Screenshot von YouTube aus dem Video "Laudatio Beste Schauspielerin National | GOLDENE KAMERA 2017" von Goldene Kamera

Hollywood hat die Oscars, wir haben Die Goldene Kamera: eine Preisverleihung, damit sich die deutsche Film- und TV-Industrie auf die Schulter klopfen darf und nebenbei noch individuelle Leistungen gewürdigt werden. Dieses Jahr durften sich etwa die Schauspieler Wotan Wilke Möhring und Lisa Wagner über Preise freuen, aber auch ihre internationalen Kollegen Colin Farrell und Nicole Kidman. Warum gerade diese beiden? Weil sie wahrscheinlich die einzigen Hollywood-Hochkaräter waren, die persönlich in Hamburg sein wollten. Als Belohnung durften sie neben dem eigentlich Preis auch die musikalische Laudatio zur "Beste deutsche Schauspielerin" genießen.

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Nachdem die Laudatoren Annette Frier und Matthias Matschke eine gefühlte Ewigkeit vor sich hin drucksten, verschwand Matscke und kam als Oscar-Briefumschlag wieder auf die Bühne, damit die zwei eine Art Stammestanz (???) vorhampeln und die Nominierten mit schwerem Akzent per Gesang vorstellen konnten. Das alles war so schwer zu ertragen, dass wir es immer und immer wieder anschauen mussten. Wir wollten einfach verstehen, was da alles schief gelaufen war:

Sie reden und sagen nichts

"Heute Abend ist das hier sehr festlich und bunt und musikalisch, aber liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, das Wichtigste an so einem Abend ist ganz klar der Preis, den wir heute die Ehre haben zu übergeben, das ist ganz klar das Schauspiel." 

Wir hören diesen ersten Satz und denken an unseren alten Onkel Harry, der einen ewig langen Witz erzählt und irgendwann leer in die Ferne blickt, weil er die Pointe vergessen hat..

Die Blicke des Publikums

Selbst die Live-Regie ist überfordert vom geballten Nichts auf der Bühne und fängt lieber ein paar Publikumsreaktionen ein – die von leidend, ungläubig bis hin zu gequält lächelnd reichen.

Das Briefumschlagskostüm

Wurde das extra für diesen "Sketch" angefertigt? Falls ja, haben sich wirklich Menschen in vollkommener Klarheit und länger als drei Sekunden mit der Nummer beschäftigt, sie sogar geplant und damit für gut befunden, einen Laudator in ein Briefumschlagskostüm zu stecken.

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Der Brabbelgesang

Der Briefumschlag ist noch als Seitenhieb gegen die Oscars nachzuvollziehen. Aber der unbeholfene Tanz zu Trommelrhythmen und der verbrabbelte Gesang sieht so sehr nach "Deutsche zeigen ihrer Familie was die lustigen Buschmänner in Afrika gemacht haben und wie lustig die reden, herrlich!" aus, dass es körperlich schmerzt. Zum Glück für alle Beteiligten gab es keine schwarze Gesichtsfarbe mehr. WTF!

Die "Verlesung" der Nominierten

Eigentlich ist allein der Moment, wenn die Nominierten verlesen werden, bereits eine Ehrung. Egal, wer den Preis gewinnt, alle haben sie durch ihre Leitungen hervorgetan. Sollte man als Laudator respektieren – oder man singt die Namen mit dem vor, was man für einen afrikanischen Akzent hält und greift sich an die Brüste.

Die Gesichter der Nominierten

Lisa Wagner: schaut regungslos zur Bühne.
Jutta Hoffmann: kann trotz 60-jähriger Schauspielerfahrung kein Lächeln über sich bringen.
Claudia Michelsen: hat offenbar Spaß.

Hauptsache, Colin Farrel mag es

Oder die anderen Kollegen

Oder überhaupt jemand

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