Knackt ihr den Highscore dieses Games, bekommt ihr vom Entwickler eine echte Kuh

Es gab mal eine Zeit, da nähten sich Gaming-Nerds mehr oder minder coole Aufnäher auf ihre Jeansjacken, wenn sie mal wieder einen Highcore geknackt hatten. Vor allem Besitzer der Konsole Intellivision fanden in den 1980ern Gefallen an analogen Giveaways in Form kultiger Patches, die für digitale Höchstleistungen verliehen wurden.

Anno 2016 hat nun das tunesische Entwicklerstudio DigitalMania die schon fast vergessene Tradition der Giveaways wiederbelebt—und zwar mit einer echten Kuh. Nachdem sie rund zwei Wochen im Vorgarten des Studios in Tunis verbracht hatte, wurde Pamela Anfang letzter Woche auf einem Pick-Up zu Gamer Ramzi gebracht. Ramzi hält aktuell den Highscore in DigitalManias Smartphone-Game Bagra (arabisch für Kuh), bei dem es schlicht und einfach darum geht, eine Herde von 100 Kühen beisammenzuhalten und vor dem Diebstahl durch feindliche UFOs—gesteuert von anderen Spielern—zu schützen, welche einzelne Kühe entführen. Nebenbei ist man dazu angehalten, so viele Kühe wie möglich von anderen Herden zu stehlen.

Wem diese Aufgabe zu anspruchsvoll erscheint, der kann sich gegen Geld ein paar virtuelle Hilfsmittel dazukaufen und sich so besser gegen angreifende Kuhräuber verteidigen. Rund fünf Prozent aller User würden davon Gebrauch machen, erklärte DigitalMania, womit das Spiel eine recht hohe Rate an in-game-Käufen aufweist, die von entscheidender Bedeutung für das Geschäftsmodell von Mobile-Games sind.

Wie viele tunesische Dinar Ramzi letztendlich investiert hat, um die größte aller virtuellen Herden zu besitzen, ist nicht bekannt. Fest steht aber, dass er mit Pamela nun auch eine echte Kuh sein eigen nennen kann.

Sollte euer Interesse an Giveaways nun plötzlich wieder geweckt worden sein, gibt es gute Nachrichten: DigitalMania hat angekündigt, eine weitere Kuh mit dem Namen Brigitte an den Gamer auszuliefern, der Ramzis Rekord einstellen kann. CEO Walid Sultan Midani erklärte, anstelle die Kuh ins eigene Heim aufzunehmen, könne man sie auch an eine wohltätige Einrichtung spenden oder sich gleich in Form rohen Fleisches „auszahlen" lassen. Ob es sich bei letzterer Variante dann um Brigitte selbst handeln würde, verriet er nicht.