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Neues aus der Tiefkühltruhe: Frozen Yoghurt mit ohne Verpackung

Das von einem Harvard-Professor gegründete Unternehmen WikiPearl bringt diesen Sommer Frozen Yoghurt in essbarer Verpackung auf den Markt.
Alle Bilder: WikiPearl

Nach einem Einkauf im Supermarkt schleppen wir nahezu ebenso viel Müll nach Hause wie eigentlich essbare Produkte. Doch mit der Vermüllung nehmen auch die Ideen für Verpackungsalternativen zu. Der von Londoner Studenten entwickelte  essbare Wasserbehälter wäre zum Beispiel eine geniale Möglichkeit, Plastikflaschen zu ersetzen und liegt mit seinem Ansatz der verzehrbaren Hülle absolut in dem Trend, den auch das Unternehmen WikiFoods mit seiner Nahrungsummantelung WikiPearl verfolgt.

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Das Unternehmen mit seinen kugelförmigen, vollständig verzehrbaren Produkten ging  kürzlich mit seinem ersten kommerziell in einem herkömmlichen Geschäft erhältlichen Produkt auf den Markt, nachdem es letztes Jahr seine erste  Bar mit unverpacktem Kugelessen in Paris eröffnet hatte. Diesen Sommer heißt es in den Kühltheken nun: Frozen Yoghurt.

Die abfalllos verpackten Frozen Yoghurts besitzen jeweils zwei Geschmacksrichtungen, zum Beispiel besteht die Variante Pfirsich-Vanille aus einer Haut mit Pfirsichgeschmack, welche im Inneren den Vanillejoghurt birgt.

Frozen Yoghurt | Alle Bilder WikiPearl

Die Frozen Yoghurt Pearls kamen in Kooperation mit dem Joghurthersteller Stonyfield auf den Markt, werden bisher allerdings nur in der Umgebung von Boston verkauft.

Die elastische, runde Verpackungsalternative entstand nach der Idee des Harvard-Professors David Edwards, der sich überlegte, Behältnisse nach dem Vorbild zu entwickeln, wie die Natur Früchte und Gemüse verpackt. Das Ergebnis seiner Forschungen und Brainstormings mit Studenten war Wikipearl, eine schützende, zweite Haut für Nahrungsmittel aller Art, durch die weder Wasser noch Nährstoffe verloren gehen und die vollständig abbaubar bzw. essbar ist.

Mit dieser Hülle können, wie auf der Webseite des Unternehmens zu sehen, nahezu alle Lebensmittel transportgerecht verpackt werden. Von Käse über Eis, Suppe oder Cocktails lassen sich die Produkte mit Hilfe der zweiten Haus zu einer Kugel verwandeln, so dass letztlich sogar die Verpackung extrem lecker aussieht. Diese muss zu Hause wie ein Äpfel oder Weintrauben einfach nur noch abgewaschen werden und ist bereit zum Verzehr.

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Eis in essbarer Hülle…

…Joghurt …

In einem Interview mit  Co.Exist erklärte Edwards sein Verfahren folgendermaßen: „Du umschließt eine Flüssigkeit, einen Schaum oder etwas anderes mit einer elastischen Membran aus Nahrungspartikeln, die mit Hilfe von elektrostatischer Ladung und einem kleinen Anteil natürlicher Polymere miteinander verbunden sind."

Auf diese Weise entsteht eine Art elektrostatisches Gel, das den flüssigen Kern ummantelt. Durch diese patentierte Technologie wird die Haut undurchlässiger für Wasser und Sauerstoff als es jede andere essbare Hülle es bisher vermochte.

Trotz der genialen Idee gibt es leider doch noch ein kleines Problem, denn die Frozen Yoghurt-Perlen befinden sich trotz zweiter Haut in einer Verpackung. Diese besteht zwar aus Holzfasern, ist aber eigentlich nicht der Sinn der Sache. Der Gedanke der Umverpackung ist wohl doch stärker in der Gesellschaft verankert als vielleicht selbst der Harvard Professor Edwards angenommen hätte. Dennoch, wenn sich diese Idee erst einmal durchgesetzt hat, werden wir hoffentlich auch die Verpackung der Verpackungsalternative los.