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Facebook-User lösen Rätsel um geheimnisvolles israelisches Nudelsieb

Die Archäologen hatten sechs Monate lang versucht zu ermitteln, was es mit dem ausgegrabenen Relikt auf sich hat. Ein Facebook-Post brachte jetzt nach wenigen Stunden die Lösung.

Sechs Monate lang haben israelische Forscher versucht herauszufinden, worum es sich bei dem ominösen Gegenstand handelt. Dann gaben Facebook-User innerhalb weniger Stunden den wichtigen Hinweis.

Ein vergoldeter, elliptisch geschwungener Gegenstand mit acht Furchen trieb israelischen Wissenschaftler die Schweißperlen auf die Stirn. Monatelang versuchten sie herauszufinden, um welches üdische Relikt es sich dabei handeln könnte. Doch alles Forschen und Wuchen blieb umsonst—bis die Gelehrten mit einem verzweifelten Facebook-Post die Schwarmintelligenz bemühten. Neben eher weniger geistreichen Kommentaren wie „Massagestab", „Tagliatelle-Rolle" und Sex-Spielzeug lieferte ein findiger Italiener namens Micah Barak nach nur wenigen Stunden jetzt tatsächlich die richtige Antwort. Bei dem eigenartigen Objekt handelt es sich um einen Weber-Isis-Beamer, den ein ebenfalls durchaus obskures deutsches Kleinunternehmen aus dem hessischen Zierenberg zur Harmonisierung des Umfelds und als energetischen Schutz verkauft. Das Zauberstäble wird haupstsächlich von Parapsychologen und Esoterikern verwendet. Der „Beamer" ist nach der ägyptischen Medizingöttin Isis benannt und wird von dem deutschen Händler teilweise für den sagenhaften Preis von bis zu 800 Euro verkauft.

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Das vergoldete Objekt unbekannter Herkunft wurde vor sechs Monaten von einem Wärter in Mitten von Gräbern in einer historischen Ausgrabungstätte in Jerusalem gefunden. Dieser alarmierte die Polizei, nachdem er den Esoterik-Gral für eine gefährliche Bombe gehalten hatte.

Der 8kg schwere Stab entpuppte sich jedoch als mehr oder minder harmlos und wanderte weiter in die Hände der Israel Antiquities Authority (IAA), der nationalen Behörde zum Schutz archäologischer Funde.

Der Behördenleiter der IAA Amir Ganor machten sich mit anderen Archäologen gemeinsam sofort daran das Objekt zu untersuchen. Eine erste These der Archäologen: Der Gegenstand könnte ursprünglich in jüdischen Tempeln zur Lesung der Thora verwendet worden sein.

Die schnöde Konstruktion ist tatsächlich etwas weniger historisch bedeutsam—dennoch lud Ganor den Facebook-Helden nach des Rätsels Lösung höchstpersönlich nach Israel ein, um den Stab gemeinsam unter die Lupe zu nehmen.

Die einzige Frage, die noch im Raume steht: Wie zum Henker kam dieser „Beamer" aus Deutschland in ein antikes jüdisches Grab? Amir Ganor wendet sich jetzt auch mit dieser Frage an die weise Community: „Jeder, der einen Hinweis hat, wird gebeten, sich bei uns zu melden und uns zu sagen, wem die positive Energie zugute kommen sollte."