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Gesundheit

Männer, Speck könnte euer Sperma verderben

Eine neue Studie hat herausgefunden, dass Männer, die industriell verarbeitetes Fleisch in großen Mengen verzehren, eine deutlich geringere Erfolgsrate haben, wenn sich ihre Partnerin einer In-vitro-Fertilisation unterzieht. Tut uns leid, Speck.
Photo via Flickr user Patent and Pantry

Wenn du ein richtiger Mann bist—du weißt schon, so einer, der sich den Speck auf dem Lauf seines halbautomatischen Gewehrs brät—, dann hast du wahrscheinlich eine lange Geschichte mit verarbeitetem Fleisch.

Tja, wenn das so ist, hoffen wir, dass du demnächst keine Kinderpläne hegst, denn Speck und Wurst könnten deine Fortpflanzungschancen minimieren. Das ist das Resultat einer neuen Studie, die kürzlich in der medizinischen Fachzeitschrift Fertility & Sterility veröffentlicht wurde.

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Die Forscher beschäftigten sich speziell mit Paaren, die sich für eine künstliche Befruchtung entschieden. Sie untersuchten zwischen 2007 und 2014 im Massachusetts General Hospital 141 Männer, deren Partnerinnen sich einer IVF unterzogen. Mit Hilfe von Ernährungsfragebögen fanden sie heraus, wie viel Fleisch jeder der Männer zu sich nimmt.

Die gute Nachricht für Fleischesser: Die Studie konnte keine Verbindung zwischen Fleischkonsum allgemein und erfolgreicher Befruchtung herstellen, egal bei welcher Behandlungsmethode.

Die noch bessere Nachricht: Bei Männern, die große Mengen an Geflügel aßen, war die Befruchtungsrate 13 Prozent höher als bei allen anderen.

Die schlechte Nachricht: Männer, die verarbeitetes Eiweiß wie Würstchen, Speck und Dosenfleisch vermieden, hatten eine 28 Prozent höhere Erfolgsrate als die, die täglich Speck verzehrten.

Die gute Seite der schlechten Nachricht: Speckschlemmende Männer, bei deren Partnerinnen die teurere ICSI-Methode angewandt wurde—bei dem ein einzelnes Sperma in eine Eizelle injiziert wird—, hatten in etwa die gleiche Erfolgsrate wie Männer, die kein verarbeitetes Fleisch konsumierten.

Die Ursachen-Wirkung-Kette war für die Forscher zwar nicht ganz klar, aber die Ergebnisse entsprechen den allgemeinen Empfehlungen der Ärzte, sich vor einer IVF gesund zu ernähren, was sich meistens auf Alkoholkonsum, Rauchen und Gewichtsverlust bezieht.

„Die Studie deutet daraufhin, dass die Art von Fleisch, die ein Mann konsumiert, Einfluss auf die Fähigkeit hat, ein Ei zu befruchten", sagte Dr. Rebecca Sokol, Präsidentin der amerikanischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin, in einer Pressemitteilung. „Sich gesund zu ernähren, lässt sich leicht umsetzen und es lohnt sich im Hinblick auf die Reproduktionsgesundheit und das allgemeine Wohlbefinden."

CBS News sprach mit einem Urologen im Lenox Hill Hospital in New York City, der zu bedenken gab, dass industriell verarbeitetes Fleisch möglicherweise gar nicht das Problem sei, da Omnivoren, die hauptsächlich Geflügel verzehren, ingesamt gesünder sein könnten.

Das erklärt zwar nicht die unterschiedlichen Erfolgsraten der konventionellen IVF und der ISCI-Methode bei Männern, die industriell verarbeitetes Fleisch verzehren, und denen, die weitgehend darauf verzichten, aber man sollte es in Erwägung ziehen.

Wenn du also auch nur das geringste Interesse hast, die Welt mit einem Mini-Me zu beglücken, solltest du vielleicht nächstes Mal zu veganem Speck greifen.