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Fleisch

Ein ehemaliger CEO von McDonald’s sitzt jetzt im Vorstand eines veganen Start-ups

Don Thompson, der ehemalige CEO von McDonald's, denkt zukunftsorientiert—und die Zukunft liegt anscheinend in pflanzenbasierten Produkten, die Hühnchen und Burger ersetzen.
Photo via Flickr user Carlos

Die Freuden eines leckeren Burgers sind viele. Zu viele, um sie hier aufzulisten. Leider müssen jene, die kein Rindfleisch essen wollen, sich mit zweitklassigen, leblosen Veggie-Burgern zufrieden geben. Ein Unternehmen will etwas dagegen unternehmen.

Das kalifornische Start-up Beyond Meat hat sich zum Ziel gesetzt, bessere vegane Burger herzustellen, die nicht nur wie Rindfleisch schmecken, sondern auch die gleiche Konsistenz haben. Eine vegane Hühnerfleischversion gibt es ebenfalls. Beyond Meat hat bereits einige große Namen wie Bill Gates an seiner Seite, aber jetzt bekommt das Start-up auch noch Unterstützung von einem Typen mit ganz viel Burger-Erfahrung. Das Unternehmen verkündete kürzlich, dass Don Thompson, der ehemalige CEO von McDonald's, Vorstandsmitglied von Beyond Meat wird.

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Beyond Meat stellt pflanzenbasierte, eiweißreiche Produkte her, die an Stelle von Fleisch treten sollen. Ihre Ersatzprodukte für Burger, Hackfleisch und Hähnchen werden als ökologisch, gesund und tierfreundlich vermarktet. Das Ziel ist, so das Unternehmen, den Fleischkonsum für einen gesünderen Planeten bis 2020 um 25 Prozent zu reduzieren.

Das klingt ambitioniert. Um das zu erreichen, will Beyond Meat einen Experten mit der Erfahrung von Thompson an seiner Seite haben. Thompson hat fast 25 Jahre lang bei McDonald's gearbeitet und war bis vergangenen März zweieinhalb Jahre lang der Geschäftsführer. Die Branche hatte Probleme mit Veränderungen in den Vorlieben der Konsumenten und nachdem die Verkaufszahlen monatelang sanken, wurde er abgelöst. Laut der eigenen Website betreibt McDonald's mehr als 36.000 Restaurants in 100 Ländern und bedient jeden Tag ungefähr 69 Millionen Kunden.

Vegan burger. Photo courtesy of Beyond Meat

Ein rindfleischloser Burger von Beyond Meat. Foto mit freundlicher Genehmigung von Beyond Meat

Um diese Nachfrage zu bedienen, braucht es ziemlich viel Rindfleisch. Aber in dieser Größenordnung spielt sich das Ganze ab, wenn Beyond Meat sein Ziel erreichen will. Derzeit werden die Produkte des Start-ups in 7.500 Geschäften in den USA verkauft, darunter große Ketten wie Whole Foods, Sprouts und Safeway. Es wäre auch möglich, dass Beyond Meat Fast-Food-Speisekarten ins Auge gefasst hat, um seine Produkte an den Mann zu bringen. Auf die Nachfrage nach einem Kommentar diesbezüglich reagierte Beyond Meat nicht rechtzeitig vor Veröffentlichung des Artikels.

„Die traditionellen Lieblinge wie Rindfleisch, Geflügel und Fisch werden tagtäglich immer mehr durch pflanzenbasierte Eiweißquellen erweitert, um diese neue Geschmacksnachfrage zu befriedigen", sagte Thompson ein einer Pressemitteilung. „Ethan und das Team von Beyond Meat haben bewiesen, dass man guten Geschmack und hohe Qualität mit pflanzenbasiertem Eiweiß erreichen kann—das gilt auch für Burger!"

Von McDonald's in den Vorstand eines kleinen, technologielastigen, veganen Start-ups zu wechseln, ist eine große Veränderung.

McDonald's wurde in der Vergangenheit für die Qualität seines Rindfleischs kritisiert, in Deutschland ist jedoch erstmals seit Oktober ein Rindfleischburger in Bioqualität erhältlich. Zwischen McDonald's und Thompson wurde ein zweijähriges Wettbewerbsverbot vereinbart, McDonald's sagte jedoch gegenüber der AP, dass seine Arbeit mit Beyond Meat nicht gegen ihren Vereinbarung verstößt. Thompson arbeitet immer noch als Berater für McDonald's, wo er jedes Jahr drei Millionen Dollar [ca. 2,8 Millionen Euro] kassiert.