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EM 2016

Frankreichs Huh-Jubel ist kein Klau, sondern Hommage an Island

Und wer sich immer noch nicht einkriegen kann: Die Isländer haben das Siegesritual selber aus einem anderen Land „geklaut".
Foto: Imago/Ulmer/Teamfoto

Gestern Abend haben französische Mannschaft und Fans den Sieg mit einem lauten Huh-Huh gefeiert. Also mit genau dem Schlachtgesang, der Islands Fans weltberühmt gemacht hat. Schnell wurde im Netz von Jubelklau gesprochen. Richtig viral ging dieser Frankreich-Diss zweier isländischer Sportjournalisten auf Twitter:

Jesus christ France…you beat us, find your own way to celebrate your win! — Icelandic Football (@icelandfootball)July 7, 2016

Doch wer sagt eigentlich, dass man die Jubelkopie so negativ auffassen muss? Vielleicht war es auch einfach nur eine Ehrerweisung an das sympathischste Team bei dieser EM. Denn sind wir mal ehrlich: Die EM hat schon viel Shittalk einstecken müssen: Zu viele Mannschaften, zu wenig Tore. Dazu kam dann noch die Terrorgefahr. Darum war Islands Auftritt—inklusive der seiner Fans—ein echtes Geschenk für alle. Für uns ist Frankreichs Jubelaktion eine Hommage an Sigthorsson und Co.

Und bevor ihr euch immer noch nicht einkriegen könnt: Auch wenn das Siegesritual vom isländischen Fanverband „Tólfan" (die Zwölf, für den zwölften Mann) eingeführt wurde, sein Ursprung liegt selbst isländischen Medien zufolge in Schottland. Und wenn die Isländer klauen dürfen, dann ja wohl auch die Franzosen.

Außerdem ist es nicht das erste Mal, dass eine Anfeuerungsaktion von einer Nation auf andere überschwappt. Bestes Beispiel ist dafür die La Ola, die ursprünglich von mexikanischen Fans erfunden wurde, aber schon bald von Fans auf der ganzen Welt kopiert wurde.