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Radsport

Radfahrerin blieb nach einem Horrorsturz regungslos liegen

Beim Straßenrennen der Frauen ist die Führende, Annemiek Van Vleuten, schwer gestürzt. Auch wenn sie keine lebensgefährlichen Verletzungen erlitten hat, wird Kritik an den Streckenorganisatoren laut.

Beim gestrigen olympischen Straßenradrennen der Frauen ist es zu einem furchtbaren Unfall gekommen. Die Niederländerin Annemiek van Vleuten lag rund zehn Kilometer vor dem Ziel auf Goldkurs, als sie auf der schwierigen Abfahrt von der Vista Chinese genauso spektakulär wie schwer stürzte. In einer Kurve rutschte ihr das Hinterrad weg, woraufhin sie über den Lenker flog und auf den Bordstein katapultiert wurde. Dort blieb sie regungslos liegen, wie ein Amateurvideo eines Zuschauers zeigt:

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Der niederländische TV-Sender NOS berichtete gestern Abend, dass van Vleuten neben einer schweren Gehirnerschütterung drei kleinere Brüche im Lendenwirbelbereich davongetragen habe. Nach den Fernsehbildern kann man wohl ohne Übertreibung sagen, dass die 33-Jährige gestern mehr als nur einen Schutzengel auf ihrer Seite gehabt haben muss.

Auch wenn bei ihr mittlerweile schon wieder die Enttäuschung überwiegt, wie sie gestern bei Twitter schrieb:

I am now in the hospital with some injuries and fractures, but will be fine. Most of all super disappointed after best race of my career.

— Annemiek van Vleuten (@AvVleuten)August 8, 2016

Gewonnen hat am Ende eine andere Niederländerin, Anna van der Breggen. Die sagte über den Crash ihrer Landsfrau: „Ich habe sie liegen gesehen und war sehr geschockt. Ich dachte sogar, sie ist tot, aber dann kam Emma Johansson und sagte: ‚Los, wir machen das für Annemiek!' Das hat mir geholfen, den Schalter umzulegen."

Nach dem schweren Unfall kam Kritik an den Organisatoren der Strecke auf, die einigen Experten zufolge zu gefährlich war. Schon am Vortag kam es auf derselben Strecke zu zahlreichen Stürzen. Einer der Leidtragenden war der ehemalige Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali, der sich das Schlüsselbein brach—ebenso auf der Abfahrt von der Vista Chinesa gestürzt.

— Daily Mail Online (@MailOnline)August 8, 2016

Lisa Brennauer aus Kempten kam als 19. ins Ziel und war somit beste Deutsche. Das Warten auf eine deutsche Medaille im Straßenrennen geht also in die nächste Runde. Zuletzt hatte sich Judith Arndt 2004 bei den Olympischen Spielen von Athen die Silbermedaille ersprintet.