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Wie 10.000 Schalker ganz Salzburg und deren Arena einnahmen

Die S04-Fans wanderten durch die Innenstadt, soffen für die Austria und verzückten mit ihrem Marsch selbst Red Bull. Doch es kam auch zu zahlreichen Festnahmen—wegen eines provokanten BVB-Fans.
Foto: Imago

„Die Schalke-Fans sind nicht bekannt dafür, dass sie in Ruhe sitzend einen heißen Tee trinken", hatte Salzburgs besorgter Oberbürgermeister Heinz Schaden noch vor dem Spiel in einem Interview gesagt. Heiß wurde es trotzdem, aber ohne den befürchteten Schaden. Nach nur drei Minuten nach Anpfiff musste Schiedsrichter Radu Petrescu die gestrige Partie zwischen dem FC Salzburg und Schalke 04 kurz unterbrechen. Im Schalke-Block im Oberrang hatten einige Fans der Königsblauen mit Pyrotechnik für ziemlich viel Feuer und noch mehr Rauch gesorgt. Doch die etwa 10.000 mitgereisten Schalker Fans übernahmen nicht nur die mit 23.000 Zuschauern besetzte Arena in Salzburg, sondern auch die ganze Stadt.

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10 000 Schalke 04 fans in Salzburg tonightpic.twitter.com/j4hdPe1J1h
— When Sunday Comes (@wscsm1) December 8, 2016

Schon vor dem Spiel hatten sich etwa 5.000 Knappen zu einem Fanmarsch versammelt und pilgerten mit Schlachtgesängen und eindrucksvollen Feierdarbietungen durch die österreichische Stadt. Da staunte selbst der schon ausgeschiedene Red Bull Salzburg.

Über 5.000 Schalke-Fans am Weg in die RBA! #UEL https://t.co/3xgwSHnin6
— FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) 8. Dezember 2016

Neben ihrem Protest gegen den Getränkekonzern und FC-Salzburg-Mäzen Red Bull im Stadion mit dem schon in Leipzig vor wenigen Tagen benutzten Banner „Gegründet von Kumpeln und Malochern", unterstützten viele Schalker Fans die Spendenaktion des klammen Fan-Vereins Austria Salzburg. In einer Fan-Kneipe in der Innenstadt gingen 33 Cent für jedes konsumierte Getränk an den Salzburger Traditionsverein.

Schalke fans in Salzburg. #FCSS04 #S04 pic.twitter.com/FFm1P8NtA7
— Sujan Rao (@sujanrao) December 8, 2016

Ganz ruhig blieb es jedoch nicht. Wie das Portal Salzburg24 berichtet, soll es zu einigen „Delikten" im Laufe des Fanmarsches gekommen sein. Der schlimmste war wohl die Konfrontation des Marsches mit einem mutig-aufmüpfigen BVB-Fan. Der Anhänger des Schalke-Rivalen soll ein Trikot von Borussia Dortmund aus dem Fenster seines Hauses gehalten und dabei den Mittelfinger an die tausenden Schalker Fans gezeigt haben. Die antworteten auf die Provokation—welch Wunder—prompt.

Sie sollen laut der vor Ort anwesenden Videoagentur FMT-Pictures einen Zaun niedergerissen haben, um auf den Parkplatz vor dem Haus des BVB-Fans zu gelangen. Anschließend warfen einige der Fans Steine, Bierflaschen und eine Kennzeichentafel in Richtung seines Fensters. Eine andere Gruppe soll zeitgleich versucht haben, in die Wohnung des schwarz-gelben Provokateurs zu gelangen.

Laut Medienberichten konnte die Polizei die Situation nach einiger Zeit unter Kontrolle bringen und 15 Personen wegen Hausfriedensbruch sowie einen Fan wegen Sachbeschädigung vorübergehend festnehmen. Die ganze Anstrengung half nicht viel: Der bereits für die nächste Runde qualifizierte FC Schalke musste sich wie auch schon gegen den Zwillingsklub aus Leipzig geschlagen geben und verlor mit 0:2 gegen die Salzburger.