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Donald Trumps Wahlkampf schreckt auch nicht vor dem Pulse Club, Orlando, zurück

Latinos? Mag er nicht. LGBTQ? Auch nicht. Trotzdem zieht es den Präsidentschaftskandidaten an den Ort des Attentats.
Photo via Flickr user governordanmalloy

Donald Trumps Wahlkampf läuft in den USA auf Hochtouren. Jetzt will das Wahlkampfteam eine Geschäftsstelle direkt gegenüber des queeren Clubs Pulse eröffnen, wo ein Attentäter am 12. Juni 49 Menschen erschoss. Die Niederlassung ist eine von Dutzenden, die es der Trump-Kampagne zufolge in Florida geben wird—aber kaum eine scheint so unpassend platziert wie diese.

Laut eines Berichts des Orlando Sentinel wird das Büro, das sich am 2000 Block of South Orange Avenue befindet, Wahlkampfslogans wie „Hispanos con Trump", „The Train Trump" und „The Silent Majority Stands with Trump" auf seinen Türen und Fenstern stehen haben. Die Gedenkstätte für die Opfer des Attentats befindet sich diagonal gegenüber von der Kreuzung Orange Avenue und Esther Street und ist damit von dem Büro aus sichtbar.

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Die Wahl des Ortes ist recht ungewöhnlich, vor allem wenn man den immer tiefer werdenden Graben zwischen Trump und der hispanischen Bevölkerung, sowie der LGBTQ-Gemeinschaft bedenkt. Equality Florida—eine Organisation, die sich in dem Bundesstaat für die Rechte von LGBTQ-Menschen einsetzt—hatte Trump zuletzt aufs Schärfste verurteilt. Sie organisierte vor Kurzem erst eine Demonstration unter dem Banner „Rally to End Hate #ForThe49" als Reaktion auf ein Treffen rechtskonservativer Christen, die der Organisation zufolge eine Anti-LGBTQ-Agenda verfolgen. Der Protest richtete sich auch gegen Trump und Floridas Senator Marco Rubio, die beide bei der Konferenz aufgetreten waren.

Ende Juni trafen wir uns mit den Resident DJs des Pulse, um über die Nachwirkungen der Tragödie zu sprechen.

Hinterbliebene der Opfer von Orlando sprachen bei der Demonstration. Brandon Wolf, ein Überlebender, der bei dem Attentat mehrere Freunde verloren hatte, verfasste ein Statement, das bei der Demonstration verlesen wurde. Darin hieß es: „Heute stehen Marco und Donald stolz an der Seite eben jener Menschen, die uns ˛militante Homosexuelle' und ˛teuflisch' genannt haben. Es sind die gleichen Menschen, die suggeriert haben, dass HIV unsere ˛Strafe' für das ist, was wir sind. Zur gleichen Zeit stehen wir hier zusammen vereint im Namen der Liebe."

Family member of — Julie Gargotta (@juliegargotta)August 11, 2016

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Pastors & activists frm — Julie Gargotta (@juliegargotta)August 11, 2016

Dem Orlando Sentinel zufolge wusste Trump nichts von den Protesten. Trumps Wahlkampfteam bestätigte dem Sentinel gegenüber aber, dass in dem Bundesstaat tatsächlich neue Niederlassungen eröffnet werden. Ob besagtes Büro allerdings vom Wahlkampfteam selbst oder einer republikanischen Unterstützergruppe eröffnet wird, blieb unklar.

„Die Trump-Kampagne ist im Begriff, 25 Niederlassungen im Bundesstaat zu eröffnen", so Sprecher David Chiokadze. „Es läuft allerdings auch eine koordinierte Kampagne mit [dem Republican National Committee] und den lokalen [Republican Executive Committees] der einzelnen Bezirke. Zusätzlich zu den 25 wird es also noch viele weitere Wahlkampfbüros für die Unterstützung Donald Trumps geben."

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