Screenshot: BR
Warum plötzlich alles so düster aussieht, hat der Bayerische Rundfunk recherchiert. Die Likes von 5.880 Personen verraten, wie sich Netzwerke und Mikrokosmen in der rechten Szene bilden und wie sich die einzelnen Institutionen überschneiden. Die Gemeinsamkeit der 5.880 Untersuchten: Ein Like für Pegida Nürnberg.Die Zahlen zeigen vor allem, wie sich die rechte Szene im Internet vereint und sich in ihrer Timeline mit Gleichgesinnten umgibt. So liken die meisten Pegidisten auch die AfD, Frauke Petry und Beatrix von Storch. Die Trennlinie zwischen Pegida und AfD verlaufe "unscharf", schreibt der BR. Und das, obwohl sich AfD-Politiker immer wieder von Pegida distanzieren. Im Internet ist es dann doch die gleiche braune Soße.Auch andere rechte Seiten sind beliebt—ein Drittel der Nürnberger Pegidisten liket die NPD, viele auch die Identitären oder die FPÖ. Die Interessen überschneiden sich stark. 1764 Menschen gefallen zum Beispiel sowohl Pegida Nürnberg als auch AfD und NPD.Besonders interessant ist, wie viele rechtspopulistische Politiker aus den Nachbarländern ihre Likes von den Nürnberger Pegidisten beziehen, wie zum Beispiel der ehemalige Schweizer Pegidist Ignaz Bearth oder der FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache. "Der real vollzogene Schulterschluss von Rechtspopulisten in Europa spiegelt sich somit auch auf Facebook wider", schreibt der BR.Auch die Likes für Medien wurden ausgewertet. In Nürnberg informiert sich der Pegidist vor allem durch die Junge Freiheit, Russia Today, Focus Online und das Compact-Magazin. Schwer zu erraten, woher das düstere Bild von Deutschland stammt.Die Vernetzung auf Facebook ist eine wirksame Strategie der rechten Szene. Vor allem, weil sich in einem rechten Netzwerk extremistische Meinungen ohne Hinterfragen teilen und verbreiten lassen.Die komplette Recherche des BR könnt ihr euch hier anschauen.Folge VICE auf Facebook, Instagram und Snapchat.