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REWE nimmt True-Fruits-Smoothies aus dem Regal

"Hat hier jemand Penis gesagt?"
Foto: imago | STPP

Man könnte den Eindruck bekommen, der Smoothie-Hersteller True Fruits sei eher ein pubertierender Jugendlicher denn ein Unternehmen. Auf einige der schwarzen Flaschen, auf denen eigentlich "Vanille" steht, druckte die Firma stattdessen "Vagina" und schickte sie so an die Supermärkte. Das fand zwar Daniela Katzenberger lustig, REWE eher weniger. Die nehmen den Drink erstmal aus dem Regal.

Ein Branchenmagazin hat bei REWE nachgefragt, sie antworteten sehr technisch, "dass die Aufschrift 'Vagina' nichts mit Produkt- beziehungsweise Kundeninformation auf einem Lebensmittelartikel zu tun und insofern dort auch nichts zu suchen hat". Im Laufe der Zeit hat True Fruits schon einiges provoziert, jetzt gibt es eben ein bisschen Hausverbot bei REWE.

Für einige rentiert sich die Flasche schon, auf eBay will ein Nutzer bereits 45 Euro ("VB") für ein Exemplar, "leergetrunken und gesäubert". Mit schwarzen Flaschen hatte True Fruits schon einmal provoziert: "Schafft es selten über die Grenze". So lautete der Werbeslogan auf Plakaten von True Fruits in Österreich und sollte – laut dem deutschen Unternehmen – bedeuten, dass es diese eine Sorte in der schwarzen Flasche schwer habe, in Österreich verkauft zu werden. Aber weil das jetzt schon sehr viel Smoothie-Verkaufszahlen-Kenntnisse voraussetzt und der Shitstorm schon tobte, fühlte sich True Fruits genötigt klarzustellen, dass sie "Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zum Kotzen finden", um sich dann auch dafür zu loben, "derartige Themen in den Fokus der Menschen zu rücken". Als wäre das Thema ohne die Smoothies nicht auch seit Jahren jeden einzelnen Tag diskutiert worden.

Viele der Witze von True Fruits finden auf dem Rücken anderer Leute statt. Schwarze Menschen werden für Gags gebraucht oder es wird sich über das Aussehen von Frauen lustig gemacht. "Hast du schon mal einer hässlichen Freundin, die aber totaaal lieb ist, ein Date besorgt?", schrieben sie auch schon auf die schwarzen Flaschen. Wenn man das irgendwie falsch findet, ist das laut True Fruits "völlig hirnrissiger Pseudo Moralapostel Bullshit". Eine andere Plakat-Aktion: "Bei Samenstau bitte schütteln"; "Oralverzehr – schneller kommst du nicht zum Samengenuss". Angeblich wollte die Stadt München die Plakate, auf denen das stand, verbieten lassen. True Fruits schickte eine Pressemitteilung, druckte Plakate, auf denen die Firma schrieb, sie würde zensiert – nur wusste in München niemand von einem Verbot. Es gibt noch andere Vorfälle, aber lassen wir es hier gut sein. Insgesamt lässt sich die ganze Werbestrategie von True Fruits schön mit diesem Video beschreiben: