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Interviews

"Ihr Sohn? Drake? Ich kenne ihn nicht" – Mein Papa hat Drakes Papa interviewt

Sie plauderten darüber, wie Drakes Eltern sich kennengelernt haben und welche Wette er gegen seinen berühmten Sohn verloren hat.

Dennis Graham ist Drakes Dad. Seit zwei oder drei Jahren hängt er in meiner Heimatstadt Stockholm ab. Auf Instagram folgen ihm fast 300.000 Leute, also kann man sagen: Er auch ziemlich angesagt. Zum ersten Mal habe ich im Februar 2015 von Graham gehört, als er beim schwedischen Musikpreis, den "Grammis", abhing. Bei Twitter wurde sofort eifrig diskutiert, was zur Hölle Drakes Dad eigentlich in Schweden treibt. Wie sich herausstellte, ist Graham mit der schwedischen Regisseurin Nikeisha Andersson befreundet, die auch beim Musikvideo für Grahams Single "Kinda Crazy" letztes Jahr Regie führte.

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Das "Kinda Crazy"-Video wurde sogar schon vor zwei Jahren in Stockholm gedreht, obwohl es erst diesen Juli erschienen ist. Zu diesem Anlass sollte ich Graham dann auch interviewen – so war zumindest der Plan. Da ich dann beim Gedanken an seinen berühmten Sohn weiche Knie bekam, wollte ich Drakes Dad von jemandem interviewen lassen, der keine Ahnung davon hat, wer Drake überhaupt ist. Also habe ich Magnus gefragt, meinen Dad.

"Paps, kannst du einen Typen interviewen? Der ist etwa in deinem Alter und hat gerade seine Solokarriere gestartet. Er hat auch mal Schlagzeug mit Jerry Lee Lewis gespielt! Den Rest findest du dann selbst heraus." Da mein Vater ein großer Rock'n'Roll-Fan ist, hat er etwas irritiert zugesagt.

Markus' Dad: Herr Graham, Sie sind also berühmt, weil Sie Schlagzeug mit Jerry Lee Lewis gespielt haben?
Dennis Graham: Nun, das war schon eine komische Geschichte, wie ich Jerry Lee kennengelernt habe. In Memphis gibt es einen Ort namens Hot Air Balloon. Jerry hatte einen Drummer, Robert Tarp Tarrant, und der hat, als sie dort spielen sollten, einen 7-Eleven ausgeraubt. Ich war da und Jerry Lee hat mich gefragt, ob ich nicht zu ihnen rüberkommen und mit ihnen spielen kann. Tarp hatten sie verhaftet … Ich war 18. Heute bin ich aber berühmt wegen Drake.

Ich habe aber mit lauter unterschiedlichen Leuten gespielt – mit Al Green, Isaac Hayes, Willie Nelson und Mickey Gilley. Also immer nur kurzzeitig. Ich habe mit so vielen verschiedenen Menschen gespielt, an die ich mich jetzt alle nicht mehr erinnern kann. Aber ich war nie lange genug in einer ihrer Bands, um damit berühmt zu werden. Der einzige Grund, warum ich gerade so viel Aufmerksamkeit bekomme, ist mein Sohn.

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Ihr Sohn? Drake? Ich kenne ihn nicht, aber vielleicht sollte ich das. Können Sie mir etwas über Drake erzählen?
Drake ist in Toronto, Ontario, auf die Welt gekommen. Ich stamme ursprünglich aus Memphis, Tennessee. Ich bin aber dort weg, als ich sehr jung war. Ich bin nach Vegas, Houston, Texas, L.A. und dann nach Toronto gezogen.

Ich habe Drakes Mutter in einem Hotel in Toronto kennenglernt. Ich war in der Bar und auf der Suche nach einer Zigarette. Ich wollte schon den Kellner heranwinken, damit er mir Zigaretten bringt, und Drakes Mutter war dort für eins unserer Konzerte. Sie sagte: "Hier – nimm eine von meinen!" Also haben wir angefangen, uns zu unterhalten. Ich bin dann später wieder nach Toronto zurückgekehrt und danach haben wir uns endlich ineinander verliebt und ich bin dort hingezogen.


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Inwiefern macht Sie ihr Sohn jetzt berühmt?
Durch Social Media. Ich poste eine Menge über ihn und die Leute googeln mich und finden heraus, was ich so gemacht habe. Ich habe dadurch über 200.000 Follower bei Instagram. Das passiert alles ziemlich schnell.

Aber wer ist Drake?
Drake ist ein Rapper. Er ist momentan der erfolgreichste Rapper der Welt.

Vielleicht habe ich ja mal einen Song gehört. Vielleicht habe ich sogar mal zu ihm getanzt. Ich weiß es nicht.
Hier, ich zeige Ihnen ein Foto!

Sie tragen den gleichen schönen Anzug auf dem Foto wie heute. Wie kommt es, dass Sie sich so anziehen?
Oh, das ist nur für das Video! Normalerweise laufe ich ganz schlicht rum. Das war nur für heute. Ich habe ihn auch getragen, als wir einen Fotoshoot an Silvester in Las Vegas gemacht haben. Weil so viele Menschen auf Social Media mich in diesem Anzug wiedererkennen, wollte ich ihn wieder in dem Video tragen. Ich hatte einen weißen Anzug an, als ich für die schwedischen Grammis hergekommen bin.

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Erzählen Sie mir von Ihrem Song!
Das ist mein Song. Ich wollte gerne klassischen R'n'B machen. Die junge Dame, die diesen Track für mich gemacht hat, lebt auch in Memphis und schreibt Musik. Und ich habe diesen Song gehört – ich habe ihn "Kinda Crazy" getauft – und fand ihn so unglaublich gut. Ein junger Mann hat dann mit mir den Text geschrieben. Wir haben uns einen Abend lang hingesetzt, etwas getrunken und angefangen, die Worte dazu aufzuschreiben. Dabei ist das rausgekommen, was es jetzt ist. Dustin Que hat ihn produziert. Er ist also fantastisch!

Was für eine Beziehung haben Sie zu Ihrem Sohn heute? Sehen Sie sich immer noch als "der Vater"?
Oh, er ist die Liebe meines Lebens! Ich begleite ihn auf Tour. Natürlich haben wir auch manchmal unser Meinungsverschiedenheiten … Wissen Sie, wir haben eine Wette abgeschlossen, als er etwa neun war. Er hatte für eine Fernsehsendung in Toronto vorgesprochen und er meinte danach zu mir: "Dad, ich wette um fünf Dollar, dass ich mehr Filme, mehr Werbung und mehr Musik machen werde, als du jemals gemacht hast." Und ich habe mitgemacht. Ich fand es natürlich aufregend. Also habe ich gesagt: "OK, ich wette mit dir. Lass uns die Hand drauf geben." Und 2009 musste ich ihm die fünf Dollar geben. Er hat mich auf die schlimmste erdenkliche Art überholt – oder die beste! (lacht)

Für einen Außenseiter wie mich ist es faszinierend, dass ihr Leute im Musikgeschäft so viel auf Partys geht. Stimmt das?
Ich gehe mindestens dreimal die Woche in HipHop-Clubs!

Jesus. Sie haben ja anscheinend immer in Bands gespielt. Wie kommt es, dass Sie jetzt Solopfade bestreiten?
Einfach nur, dass ich mich hingesetzt und etwas zu dem Track geschrieben habe, den ich von der jungen Dame bekommen habe. Ich habe nicht mehr vor, auf Tour zu gehen. Ich habe nicht vor, damit berühmt zu werden. Es ist ein Song. Und diese eine Single ist alles, was ich machen werde. Das sage ich jetzt, aber …

Es geht doch immer noch um diese Wette, oder? Sie wollen die fünf Dollar zurück.
Haha, nein. Er hat die Wette gewonnen! Wir sind fertig damit. Aber am Anfang schien er etwas eifersüchtig zu sein. Er meine: "Dad, das ist jetzt mein Moment!" Aber ich habe zu ihm gesagt: "Drake, das ist ein einziger Song, den ich jetzt rausbringe. Du bist Multimillionär. Wie könnte ich dir irgendetwas streitig machen? Entspann dich!"

Danke!

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