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Verbrechen

Hells Angels sollen während des Düsseldorfer Karnevals 44 Menschen verletzt haben

Auslöser war offenbar ein Streit um Schutzgeld.
Foto: imago | Lars Berg

Stell dir vor, du isst gemütlich eine Pizza in einem Imbiss, während draußen der Karneval tobt – und plötzlich fliegt ein Mülleimer durch die Scheibe. Dann sprüht jemand Reizgas in den Raum und zieht die Tür zu, sodass du nicht rauskommst. Genau das ist 34 Menschen passiert, die am Donnerstagabend bei "Munzur Pizza" in der Düsseldorfer Altstadt saßen.

Die Angreifer waren möglicherweise Rocker der Hells Angels. Der Grund – zumindest laut dem Betreiber der Pizzeria: Sie wollten Schutzgeld von ihm erpressen. Kurz vorher sei ein "hochrangiger" Hells Angel bei ihm aufgetaucht und habe Anteile an dem frisch eröffneten Laden gefordert, erzählte Besitzer Eren Aksu der Rheinischen Post : "Uns wurde gesagt, wenn wir da nicht mitmachen, würden wir bald sterben."

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Er habe abgelehnt – und sei eine halbe Stunde später angegriffen worden: "Ich habe ein führendes Mitglied der Hells Angels in Düsseldorf erkannt, der hatte eine Gaspistole in der Hand." Aksu wurde dabei schwer verletzt: Einer der Angreifer brach ihm mit einer vollen Wodka-Flasche das linke Handgelenk.


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Die Bilanz des Angriffs: Viele Scherben und ein Großaufgebot von Rettungskräften, die insgesamt 44 Menschen versorgen mussten, darunter zehn Polizisten, die ebenfalls unter dem Reizgas litten. Vor Ort konnten die Beamten vier Verdächtige festnehmen. Bis jetzt hat die Polizei aber noch nicht offiziell bestätigt, dass es sich dabei um Rocker handelte – allerdings berichtete Bild, dass die Beamten in diese Richtung ermitteln.

Es wäre nicht das erste Mal, dass Arzu mit Hells Angels aneinandergerät: Im November griffen mehrere Männer aus dem Umfeld der Angels eine Dönerbude in der Altstadt an, die Arzu gerade gekauft hatte. Mehrere Männer stürmten in den Laden, zwei von ihnen bedrohten Angestellte mit Schusswaffen. Als die Polizei kam, flüchteten ein paar aus der Gruppe, drei Männer konnten die Beamten festnehmen. Damals mutmaßten die Ermittler, dass den Rockern nicht gefiel, dass der Laden ohne ihr Wissen an Arzu verkauft worden war – auch weil es für sie laut Bild üblich gewesen sei, an der Gastronomie in der Düsseldorfer Altstadt mitzuverdienen. Am Samstagabend nach der Attacke auf die Pizzeria tauchten laut Rheinische Post wieder Hells Angels vor der Dönerbude auf und lungerten dort herum, bis die Polizei ihnen Hausverbot erteilte.

Falls es sich bei den Angreifern wirklich um Rocker handelte, die den Gastronom einschüchtern wollten, sind sie allerdings gescheitert. Am Tag danach klebte Arzu ein Schild an die Scheibe der Pizzeria: "Kein Schutzgeld, keine Pizza. Hausverbot für Hells Angels Türkei/Duisburg".

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