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Die Burschenschaft Hysteria übernimmt den Akademikerball – schon wieder

Und das wahrscheinlich, ohne überhaupt anwesend gewesen zu sein.
Foto: Anna Brightside

Trotz diverser vom Boulevard herbei geschriebener Horrorszenarien verliefen die Demonstrationen gegen den diesjährigen Akademikerball durchweg friedlich und ohne Zwischenfälle. Diesmal herrschte hingegen auf dem Akademikerball selbst Unruhe: Die Burschenschaft Hysteria hat es geschafft, die Organisatoren des Balls nervös zu machen, ohne dass es am Ende einen Beweis gab, dass sie überhaupt vor Ort war.

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Ihr erinnert euch an letztes Jahr: Mitglieder der Burschenschaft Hysteria hissten auf dem Akademikerball ihre Flagge und benannten die Veranstaltung kurzerhand zum "Männerschutzball" um. Daraufhin versuchte Heinz-Christian Strache, die Aktion umzudeuten und betonte, der Akademikerball sei ein Ort für alle. Dass das nicht ganz der Wahrheit entspricht, zeigten die Reaktionen auf die große Ankündigung der Burschenschaft Hysteria, beim diesjährigen Akademikerball die Mitternachtseinlage zu gestalten.

Mitte Jänner veröffentlichte die Burschenschaft ein Posting auf Facebook, in dem sie dazu aufrief, sich Karten für den Ball zu besorgen, und außerdem auf die von ihr gestaltete Mitternachtseinlage hinwies. Die Organisatoren des Balls wollten eine solche erneute Übernahme wohl verhindern und verschärften unter anderem aufgrund dieser Ankündigungen sogar die Sicherheitsmaßnahmen für den Abend: Hochauflösende Kameras mit Gesichtserkennung wurden installiert.

Am Abend des Akademikerballs veröffentlichten schließlich sowohl Stefanie Sargnagel als auch die Burschenschaft Hysteria Postings, die darauf hindeuteten, dass sie beim Ball anwesend sein würden: Die Hysteria schrieb "Die Burschenschaft Hysteria ist am Weg zum Männerschutzball in die Hofburg und freut sich, heute eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen!" und Sargnagel kündigte einen Live-Ticker vom Akademikerball an.

Im Laufe des Abends postete Sargnagel mehrere Fotos und Videos vom Inneren des Balls, die jeweils genau ihren vermeintlichen Standort verrieten:

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Wie der Standard in seinem Live-Ticker zum Abend schrieb, hat Sargnagels angebliche Anwesenheit für Verwirrung am Ball gesorgt. Sicherheitskräfte versuchten, sie ausfindig zu machen, und vermuteten schließlich, dass andere Personen für sie die Bilder aus dem Inneren gemacht hatten. Das bekam wohl auch Stefanie Sargnagel mit und postete daraufhin das Bild der letzten vermeintlichen Hysteria-Aktivistin auf dem Ball.

Auf dem Bild ist die rechte Bloggerin und Aktivistin Brittany Pettibone zu sehen, die den selbsternannten "Identitären" Manfred Sellner auf den Akademikerball begleitete, wie Fotos des Paares zeigen.

Bis knapp vor Mitternacht wurden neun Leute der Hofburg verwiesen. Ob diese etwas mit der Burschenschaft Hysteria zu tun hatten, bleibt offen. Eine Nachfrage bei der Burschenschaft Hysteria blieb bis zur Veröffentlichung dieses Artikel unbeantwortet. Stefanie Sargnagel schrieb Samstagfrüh auf Instagram: "Find ich org, dass sie einfach irgendwelche neun Damen vom Ball raushauen."

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