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Ein Moshpit geht viral: Wir haben euch die 5 hirnrissigsten Highlights rausgesucht

In dem 33-Sekunden Clip verlierst du vor lauter Windmühlen, Frontflips und penibel einstudierter Moves schnell den Überblick.
Screenshot von Twitter

Zu meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen gehört es ja, mir stundenlang Videos von absurden Moshpits anzuschauen. Nichts ist schöner, als ein paar heranwachsenden Bodenturnern dabei zuzuschauen, wie sie sich gegenseitig rücksichtslos auf die Rübe geben weil "Unity!". Diese Videos fesseln mich so wie Cameron das Seurat-Gemälde in Ferris macht blau. Von allen Clips, die mir zu später Stunde Mosh-LOLs beschert haben, dürfte dieser zu meinen absoluten Lieblingen gehören. Zu sehen ist ein kurzer Ausschnitt des Auftritts der Band Dare beim vergangenen Sound and Fury Fest in Los Angeles.

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Ich habe mir diesen kleinen Clip bestimmt hundertmal angeguckt und immer noch finde ich neue Details, neue Protagonisten und neue Gründe, ihn zu lieben. Mit gerade mal 33 Sekunden kann dieses Kunstwerk mit einem besseren Casting und mehr Action als der neue Avengers-Streifen aufwarten. Aber werfen wir doch einmal einen genaueren Blick auf die kleinen und großen Stars dieser Hardcore-Show:

Zuerst ist da dieser Typ mit dem blauen Shirt. Er nimmt Anlauf auf die größte Menschenansammlung, die er finden kann – also etwa drei Personen –, und macht einen Frontflip. Er trifft einen Typen ordentlich mit dem gestreckten Bein, will sich vielleicht auch nur festklammern, rutscht dann aber schnell an den Leuten vorbei, die ihn auffangen sollten und knallt unsanft auf dem Boden. Zwar berappelt er sich schnell wieder und steht auf, von seinem anfänglichen Elan ist aber nichts mehr zu sehen. Für den Rest des Videos klammert er sich an den Bühnenrand. Wir hoffen, es geht ihm gut.

Derweil weiter links gibt es den jungen Herren im beigen Shirt. Er klettert auf die Bühne, wird runtergehauen und klettert wieder auf die Bühne. Zumindest versucht er es. Das nennt man "Dedication!" – nicht nur im Hardcore. Weil ich ihn und seinen unverwüstlichen Geist so sehr bewundere, habe ich ihn Bradly genannt. Er ist jetzt mein Sohn.

Ein Dinostempel mit Sternchen geht auf jeden Fall an den Dare-Bassisten. Der Typ leidet unter einem derartig gravierenden Fall von Pit-FOMO, dass er irgendwann aufhört, ständig das gleiche Riff runter zu nudeln, seinen Bass hinschmeißt und einen Capoeira-Style-Frontflip auf die letzten Stehenden macht. Alles für die Fans! Respekt gehen an ihn und seine gelbe Hose.

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Dank der Tekken-Einlage des Bassisten ist meine Aufmerksamkeit dann auch auf die wohl sonderbarste Gestalt im ganzen Video gefallen: Direkt über dem Landepunkt des Bassisten sieht man einen Typen, der sich ohne erkennbaren Grund auf die Bühne legt. Hat er seine Kontaktlinsen verloren? Kurzzeitiger Schlaganfall? Ein cooler neuer konzeptueller Mosh-Move, den ich noch nicht kenne? Wir können nur wild spekulieren.

Das hier ist zwar keine bestimmte Person, aber ich liebe diesen Teil des Videos, bei dem der Song abrupt endet und alle schlagartig mit dem aufhören, was auch immer sie gerade getan haben. Das erinnert mich an meine Grundschulzeit, wenn die Lehrerin mal kurz aus der Klasse musste und daraufhin die Hölle losbrach. Wenn sie wieder rein kam, mussten alle so tun, als hätte man die ganze Zeit artig gelesen.

Es gibt noch so viele Protagonisten, Moves und Pit-Perlen in diesem Video, dass ich an dieser Stelle besser aufhöre, bevor es mein ganzes Leben in Beschlag nimmt und ich eine Romanreihe über Mosh-Videos anfange. Wenn ihre eigene Favoriten habt, schickt sie mir gerne per Twitter. Danke, dass ihr bei meiner ersten Ausgabe meiner neuen 6.000-teiligen Serie dabei wart.

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