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Safer Use

Das sind die Drogen-Warnungen zur Street Parade

Aktuelle Pillen-Warnungen und was Konsumenten beachten sollten, um dieses Wochenende nicht abzuschmieren.
Foto: Psychonaught / Wikimedia Commons / Public domain.

Wenn Zürich an diesem Samstag zum 26. Mal zur kunterbunten Techno-Metropole wird, geht es für viele Besucher nicht nur um die Musik. Seit der Party-Protest zum Mega-Event mutiert ist und jährlich hunderttausende Raver anzieht, ist auch der Exzess wesentlicher Bestandteil – sei es nun beim Tanzen, beim Alkohol, der neonbunten Bekleidung oder beim Konsum von bewusstseinserweiternden Substanzen. So schätzt Christian Kobel vom Zürcher Drogenpräventionsprojekt saferparty.ch, dass etwa fünf Prozent der Street-Parade-Besucher Partydrogen konsumieren. Laut Sucht Schweiz haben insgesamt knapp drei Prozent der Bevölkerung Erfahrungen mit Ecstasy, Amphetaminen und Kokain gemacht.

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Egal, was man an dieser Street Parade vor hat, eines sollte vor lauter Feiern nicht vergessen gehen: das eigene Wohlergehen. Besonders für Drogenkonsumenten kann das eine Challenge sein – letztes Jahr mussten an der Parade 273 Personen wegen Alkohol- und Drogenkonsum von der Sanität behandelt werden.

Wir wollen niemanden dazu ermuntern, Drogen zu nehmen und die Gesundheitsrisiken einzugehen, die damit in jedem Fall einhergehen. Wenn sich Menschen allerdings dazu entscheiden, Drogen zu nehmen, sollten sie dies mit den bestmöglichen Informationen tun. Deshalb haben wir uns bei saferparty.ch über die aktuellsten Warnungen informiert und mit Christian Kobel über Tipps fürs Street-Parade-Weekend gesprochen.

MDMA

Laut saferparty.ch sind im Moment wieder viele hochdosierte Ecstasy-Pillen im Umlauf. Als besonders gefährlich hat das Drogeninformationszentrum aktuell die Pillen "Bugatti", "Cry Later", "Coca Cola", "Pharao" und "Flügel" eingestuft. Sie enthalten alle über 200 Milligramm MDMA – ein erwachsener Mensch verträgt maximal 1.3. bis 1.5mg pro Kilo Körpergewicht. Dies ist kein neuer Trend: Weil Ecstasy Pillen so hoch dosiert sind, plädieren Schweizer Suchtpräventionsorganisationen bereits seit 2016 dafür, Pillen zu vierteln und nicht mehr nur zu halbieren. "Wir empfehlen ausserdem, nach dem ersten Einnehmen mindestens eine Stunde auf den Wirkungseintritt zu warten, bevor man nachdosiert", sagt Christian Kobel.

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Die aktuellen Pillenwarnungen auf saferparty.ch

LSD

Auch beim Konsum von LSD ist momentan vermehrt Vorsicht geboten. LSD-Filze beinhalten aktuell oft andere Substanzen und bergen hohes Konsumrisiko. "Man sollte sich vor der Einnahme gut informieren und auf saferparty.ch schauen, was die aktuellen Warnungen sind", sagt Kobel. "Gewissheit bietet aber letztlich nur ein Substanztest." Dieser ist an einem der Drug-Checking-Stände an der Street Parade und der Lethargy möglich.

Kauf an der Street Parade

Allgemein rät Kobel davon ab, Drogen an der Parade zu kaufen. Es seien übermässig viele als Ecstasy verkaufte Fälschungen im Umlauf. "Im besten Fall sind das dann Schmerzmittel. So eine falsche Pille kann aber durchaus auch hohe Risiken mit sich bringen", sagt Kobel. Leute, die trotzdem etwas kaufen, sollten beim Drug-Checking-Stand an der Parade oder an der Lethargy vorbeikommen. "Das ist anonym, kostenlos und dauert mit Ausfüllen des Fragebogens zum Konsum ungefähr 20 Minuten", erklärt Kobel.

Konsum an der Street Parade

Wie immer sei laut Kobel wichtig, keinen Mischkonsum zu betreiben. Also nebenbei keinen Alkohol zu trinken. "Ausserdem auch ganz wichtig – auch wenn es nicht ganz so heiss wird: sich nach Möglichkeit abkühlen, alkoholfreie Getränke mitnehmen, und auch mal unter eine der Duschen stehen, die um die Strecke verteilt sind." Weiter empfiehlt er, Begleitern offen zu kommunizieren, was man konsumiert und wie es einem geht. Dasselbe gelte für den Fall, dass man die Sanität aufsuchen muss. "So können sie im Notfall sofort helfen. Und lieber einmal zu viel zur Sanität gehen", sagt Kobel.

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In diesem Sinne: Achtet verdammt noch mal aufeinander!


Die Wahrheit über Ecstasy:


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