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So könnt ihr ab sofort eure Facebook-Nachrichten verschlüsseln

Eine Milliarde Menschen können sich ab sofort mit dem Messenger geheim austauschen. Das ist löblich, allerdings gibt es Einschränkungen.
Bild: imago

Der Facebook-Messenger schließt zum Schwesterdienst WhatsApp auf: Ab sofort können Nutzer der App ihre Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt senden.

Zusammen mit der ganz frischen Meldung, dass der Hamburger Datenschutzbeauftragte Facebook die Speicherung deutscher Daten von WhatsApp per Anordnung untersagt hat, kann dieser bereits im Juli angekündigte Schritt ebenfalls als vorteilhaft für die Privatsphäre der Nutzer gewertet werden.

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Mit der neuen Verschlüsselungs-Option können Nachrichten, Bilder und Sticker nur vom Sender und Empfänger gelesen werden. Statt auf Facebooks Servern werden die Nachrichten nur lokal auf dem eigenen Gerät gesichert. Allerdings muss die Funktion manuell eingeschaltet werden. Im Einstellungsmenü der App findet sich ab sofort die Option „Geheime Unterhaltungen": Wird der Regler nach rechts verschoben, ist die Verschlüsselung eingeschaltet, sobald ein Chat-Partner sie ebenfalls aktiviert hat.

Bild: Screenshot

Die Antworten des Gesprächspartners erscheinen dann in einer schwarzen statt einer blauen Dialogblase. Zudem kann mit einem Klick auf das Stoppuhr-Symbol ein Timer eingestellt werden, mit dem Nachrichten nach einer voreingestellten Zeit automatisch aus dem Chat gelöscht werden.

Technisch bedingt lassen sich geheim verschickte Nachrichten immer nur auf dem Gerät einsehen, mit dem sie ausgetauscht wurden. Chatbot-Interaktionen im Messenger sind ebenfalls nicht verschlüsselt möglich, weil sich der Bot sonst zwischenschalten und eingegebene Daten verarbeiten und mit anderen Servern—zum Beispiel für eine Restaurantempfehlung—abgleichen müsste.

Es gibt allerdings auch viele Einschränkungen, die andere Messenger bereits besser gelöst haben: Sprachnachrichten, Videos oder Video-Nachrichten sowie Gifs lassen sich mit Facebook nämlich nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt verschicken, auch wenn das technisch möglich wäre. Auch Gruppennachrichten funktionieren ausschließlich unverschlüsselt.

Für die Verschlüsselung verlässt sich Facebook genau wie WhatsApp auf das von Open Whisper Systems entwickelte Signal-Protokoll, das auch im gleichnamigen Messenger zum Einsatz kommt.

Sollte das Feature auf bestimmten Accounts noch nicht zu sehen sein, müsste es in den nächsten Tagen freigeschaltet werden: Facebook kündigte bereits an, dass die Funktion zunächst nur einigen Nutzern zur Verfügung steht, aber schrittweise auf alle User ausgeweitet wird.