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Verbrechen

Der Berliner U-Bahn-Treter wurde angeklagt

Der 27-Jährige hat eine Frau brutal die Treppe runtergetreten. Vorher soll er vor anderen Frauen in der Öffentlichkeit masturbiert haben.

Ein Mann mit Bier und Kippe in der Hand folgt einer Frau die Treppe zum U-Bahnhof Hermannstraße herunter und tritt ihr mit voller Wucht in den Rücken. Einfach so. Brutal und sinnfrei. Die Frau fliegt die Stufen herunter und landet auf ihrem Oberkörper am Bahnsteig. Das Ergebnis: ein gebrochner Arm und eine Platzwunde am Kopf. Der Täter zieht an seiner Zigarette und spaziert mit seinen drei Begleitern weg, als wäre nichts gewesen.

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Wer im Dezember 2016 nicht zufällig fern der deutschen Nachrichten auf einem balinesischen Full-Moon-Rave herumgetanzt ist, wird sich an diese Aufnahme des Berliner "U-Bahn-Treters" erinnern. Damals fahndete die Polizei mit Hilfe dieses Videos öffentlich nach dem Täter. Michael Kuhr, Inhaber einer Sicherheitsfirma, setzte damals ein Kopfgeld von 2.000 Euro auf den Täter aus. In Stuttgart und München ahmten Idioten die Tat nach. Kurz darauf wurde ein 27-jähriger Bulgare als Verdächtigter am Busbahnhof in Berlin festgenommen. Vier Monate saß er in Untersuchungshaft.

Bis zu zehn Jahre Haft für den U-Bahn-Treter

Jetzt wurde der mutmaßliche Täter wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Das verkündete die Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag. Sollte er schuldig gesprochen werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ursprünglich wurde auch eine Anklage auf versuchten Totschlag in Erwägung gezogen. Doch im Laufe der Ermittlungen gab es nicht genügend Beweise, dass der Täter mit dem Tod der Frau gerechnet hat.

Neben gefährlicher Körperverletzung wird dem 27-Jährigen auch vorgeworfen, vor Frauen masturbiert zu haben. In zwei Fällen habe sich der Angeklagte vor Frauen entblößt und masturbiert – einmal in einem Berliner Park, ein anderes Mal in einer Tiefgarage. Beide Vorfälle fanden ebenfalls im Oktober kurz vor der Tat im U-Bahnhof Hermannstraße statt.

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